Lauterbach: «Harter Lockdown» nötig, um dritte Welle zu brechen

Berlin (dpa) - Öffnungen von Gastronomie, Kinos und Sportstätten wie
jetzt im Saarland sind aus Sicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl
Lauterbach ein falsches Signal angesichts der weiter stark
grassierenden Coronavirus-Pandemie. Nötig sei vielmehr ein «harter
Lockdown» mit verschärften staatlichen Beschränkungen, sagte er am
Dienstag im RTL/ntv-«Frühstart». «Ein Lockdown, der jetzt beginnt,

ist nicht vermittelbar, wenn gleichzeitig in Modellprojekten
gelockert wird.» Zu einem harten Lockdown gehören aus seiner Sicht
Ausgangsbeschränkungen, aber auch eine Homeoffice- und Testpflicht in
den Betrieben.

Lauterbach hält Lockerungen erst für möglich, wenn die Zahlen
nachweislich sinken. «Wenn man eine Woche lang sinkende Zahlen hat,
kann man aus dem Lockdown rausgehen.»

Zum Start der Impfkampagne in den Hausarztpraxen sagte Lauterbach:
«Das wird den Weg aus der dritten Welle nicht wirklich beschleunigen,
denn dafür haben wir nicht genügend Impfstoff.»

Lauterbach würde bundeseinheitliche Corona-Regeln befürworten, wie er
sagte. Doch für ein Gesetzgebungsverfahren fehle angesichts der
Infektionslage die Zeit. «Wir müssen uns jetzt aber nicht damit
beschäftigen, wie Politik zu funktionieren hat, sondern wir müssen
einfach Politik machen.»