Sieben-Tage-Inzidenz in Brandenburg sinkt auf knapp 134

Der Inzidenzwert hat in Brandenburg etwas nachgegeben. Allerdings ist
er an Feiertagen nur bedingt aussagekräftig. Haben die
Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gefruchtet?

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg ist am Ostermontag die
Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie auf knapp 135
zurückgegangen. Tags zuvor betrug sie 137, wie das
Gesundheitsministerium mitteilte (Stand: 0.00 Uhr). Vor einer Woche
hatte die Zahl der Neuinfektionen je 100 0000 Einwohner binnen sieben
Tagen 141 erreicht. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI)
werden an den Osterfeiertagen jedoch weniger Tests gemacht und weiter
gemeldet. Auch übermitteln nicht alle Gesundheitsämter und
zuständigen Landesbehörden täglich die Daten an das RKI weiter.

In Zusammenhang mit der nächtlichen Ausgangsbeschränkung blieb es
laut Polizei über die Feiertage ruhig. Nur vereinzelt sei es zu
Vorkommnissen gekommen, wenn Bürger gegen die Corona-Bestimmungen
verstießen. So versammelten sich in Frankfurt (Oder) am Samstag elf
Personen im Alter von 13 bis 19 Jahren, die die Abstandsregelungen
nicht einhielten. In der Nacht zu Sonntag wurde die Polizei dann in
der Stadt auf drei Menschen aufmerksam, die Alkohol tranken und damit
gegen die nächtlichen Ausgangsbeschränkung verstießen.

Seit Gründonnerstag dürfen Brandenburger zwischen 22.00 Uhr und 5.00
Uhr nur im Ausnahmefall nach draußen, wenn in ihrem Landkreis oder
einer kreisfreien Stadt die Sieben-Tage-Inzidenz an drei Tagen
hintereinander über 100 liegt. Dienstag um 5.00 Uhr endet die
Anordnung.

Bei meist kühler Witterung unternahmen viele an den Feiertagen den
traditionellen Osterspaziergang. Ausflügler erfreuten sich an
blühenden Adonisröschen an den Hängen im Oderbruch. Zwischen Mallnow

und Lebus an der Oder befindet sich eines der größten
zusammenhängenden Areale der Blume in Europa. Die streng geschützte
Art ist jedes Jahr eine große Attraktion. Besucher des Tier-,
Freizeit- und Urzeitparks in Germendorf (Oberhavel) mussten Masken
tragen und den Mindestabstand einhalten. Beim Einlass wurden zudem
die Kontaktdaten erfasst.

Auf einem Parkplatz in Lehnitz (Landkreis Oberhavel) war am
Ostersonntag ein «Drive in» für Corona-Tests gut nachgefragt. Ohne
Terminvereinbarung konnte der Service der Johanniter-Unfall-Hilfe in
einem Container genutzt werden. Das Ergebnis wurde schon nach kurzer
Wartezeit mitgeteilt.

Seit dem 27. Dezember haben in Brandenburg 348 741 Menschen eine
Erst- und 106 979 eine Zweitimpfung erhalten. Insgesamt wurden nach
Angaben des Impflogistik-Stabes des Landes 455 720 Impfungen
verabreicht (Stand. 3. April). Das waren 7412 Impfungen mehr als am
Freitag gemeldet. Am Ostersonntag und -montag wurde nicht geimpft.
Landesweit sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums derzeit 7233
Menschen erkrankt - 213 mehr als am Ostersonntag. Bislang starben
3320 Menschen in Zusammenhang mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Der Landkreis Elbe-Elster liegt den Angaben zufolge mit einem
Inzidenzwert von knapp 227 an der Spitze; am Ostersonntag wurde dort
ein Wert von 221 ermittelt, vor einer Woche betrug er 269. Die
Uckermark meldete mit knapp 75 die wenigsten Neuinfektionen je
100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. In Brandenburg gilt
überall dort eine regionale Notbremse, wo die Sieben-Tage-Inzidenz in
einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt drei Tage hintereinander
über 100 liegt.