Wenig Tourismus zu Ostern im Norden - Reisewelle bleibt weiterhin aus

Hamburg/Kiel (dpa/lno) - Entgegen allen Erwartungen ist die
Reisewelle am Samstag an den Küsten und auf den Inseln im Norden
Deutschlands weiterhin ausgeblieben. Bereits am Karfreitag war die
Verkehrslage auf Schienen und Straßen ruhig - dieses Bild verfestigte
sich am Samstag. Die Autobahnpolizei Scharbeutz sprach von einem
«ganz normalen Verkehrsfluss an einem Sonnabend», ohne Staus oder
größeren Verkehrsbehinderungen.

Trotz des sonnigen Wetters war die Lage an der Lübecker Bucht
ebenfalls ruhig. Zwar sei die Polizei mit einigen Streifenwagen
zwischen Travemünde und Fehmarn unterwegs gewesen, zu Problemen oder
Verstößen gegen Corona-Regeln sei es bis zum Samstagmittag jedoch
nicht gekommen.

Auch auf Sylt blieb der große Touristenansturm aus. Nach Angaben der
Polizei reisten hingegen einige Zweitwohnungsbesitzer an. «Im
Vergleich zu den Osterfeiertagen vor der Pandemie ist das
Touristenaufkommen aber eher gering», erklärte ein Sprecher der
Leitstelle Nord. Das könne auch daran liegen, dass die
Freizeit-Aktivitäten auf der Insel weiterhin eingeschränkt seien,
vermutet der Polizeisprecher.

Anders als im Ostsee-Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern, wo Urlaubs-
und Tagestourismusfahrten wegen der Corona-Pandemie grundsätzlich
untersagt sind, sind die Regeln in Schleswig-Holstein etwas lockerer.
So dürfen Tagestouristen von überallher einreisen. Zudem dürfen
Eigentümer, die ihre Ferienwohnungen und -häuser nicht selbst nutzen,
diese Verwandten oder Freunden unentgeltlich überlassen. Die
Urlaubsorte in Schleswig-Holstein hatten deshalb befürchtet, es
könnten zu viele Menschen zu Ostern kommen.