Apotheken-Drohnen-App soll in Sachsen-Anhalt entstehen

Halle (dpa/sa) - In Halle ist am Mittwoch der Startschuss für ein
Projekt zur Verteilung von Medikamenten via Drohne gegeben worden. In
Anwesenheit von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) führten die
Ideengeber und Entwickler am Weinberg Campus einen Flugversuch mit
einer mit Medikamenten bestückten Drohne vor. Mit dem von der
Universitätsmedizin Halle unterstützten Projekt zu der sogenannten
Apotheken-Drohnen-App wollen die Initiatoren ein Verteilsystem von
Medikamenten mittels Drohne unter realen Bedingungen testen.

Ziel des Projektes sei es, die Lebensqualität von älteren und
pflegebedürftigen Menschen zu sichern, teilte die Universitätsmedizin
mit. So stünden unter anderen mobilitätseingeschränkte oder in
ländlichen Regionen lebende Patienten im Fokus. Während der
Projektlaufzeit von zwei Jahren solle das System aus Rezepteingang,
Warenverteilung und Zustellung via Drohne zur Marktreife gebracht
werden, sagte einer der Entwickler.

Bei der Zustellung über eine Drohne sollen die Medikamente über eine
Seilwinde zum Empfänger hinabgelassen werden. Eine Landung der Drohne
sei unter Umständen zu umständlich, sagte einer der Initiatoren. Der
Prototyp der Drohne müsse daher an manchen Stellen umgebaut werden.
Als Sicherheitselement erhält die Drohne einen kleinen Fallschirm.

Initiator des Projektes ist ein Apotheker aus Dessau. Gemeinsam mit
Softwareentwicklern und Drohnenherstellern soll nun an dem Projekt
geforscht werden. Dafür erhielt die Gruppe eine Förderung des
Bundesbildungsministeriums über etwa 680 000 Euro.