Schleswig-Holstein stoppt Astrazeneca-Impfungen für unter 60-Jährige

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holstein stoppt ab Mittwoch die Impfungen
von unter 60-Jährigen mit dem Impfstoff von Astrazeneca. Dies
geschehe anlässlich der aktualisierten Empfehlung der Ständigen
Impfkommission (Stiko) zur Corona-Impfung und eines Beschlusses der
Gesundheitsministerkonferenz vom Dienstag, teilte das
Gesundheitsministerium in Kiel mit. Menschen unter 60 Jahren, die
bereits einen Termin für den Impfstoff von Astrazeneca bis zum 11.
April haben, könnten diesen weiterhin wahrnehmen. Sie werden den
Angaben zufolge allerdings mit den Impfstoffen von Biontech und
Moderna geimpft. Ein Wahlrecht bei den Vakzinen werde es weiterhin
nicht geben. Wie es ab dem 12. April weitergehe, werde geprüft.
Impfberechtigte mit Termin, die 60 Jahre und älter sind, können ihre
Astrazeneca-Termine wie geplant wahrnehmen.

Das Gesundheitsministerium will zeitnah darüber informieren, wie es
mit anstehenden Zweitimpfungsterminen, insbesondere für Personen, die
59 Jahre alt und jünger sind und bereits einmal mit Astrazeneca
geimpft wurden, weitergeht.

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten zuvor
beschlossen, dass der Impfstoff von Astrazeneca ab Mittwoch in der
Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden soll. Die
Ständige Impfkommission (Stiko) hatte eine entsprechende
Altersbeschränkung für Astrazeneca empfohlen. Grundlage seien derzeit
verfügbare Daten zum Auftreten «seltener, aber sehr schwerer
thromboembolischer Nebenwirkungen». Diese seien 4 bis 16 Tage nach
der Impfung ganz überwiegend bei Personen im Alter unter 60 Jahren
aufgetreten, teilte das beim Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte
Gremium mit. Dabei geht es um Auffälligkeiten mit Fällen von
Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang
zu Impfungen, die vor allem bei jüngeren Frauen gemeldet wurden.