Handel baut eigene Teststellen auf - auch auf Supermarkt-Parkplatz?

Am Mittwoch gelten beim Einkaufen in Berlin neue Regeln. Die Händler
bereiten sich darauf vor, um es für die Kunden so unkompliziert wie
möglich zu machen.

Berlin (dpa/bb) - Wegen der ab Mittwoch geltenden Corona-Testpflicht
für Kunden vor dem Einkaufen baut der Berliner Einzelhandel eigene
Teststellen auf. Mit dem Handel sei vereinbart worden, an
Einkaufszentren Testangebote bereitzustellen, sagte
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag. Sie habe dabei
auch die Bitte geäußert, Teststellen auf Supermarktparkplätzen
einzurichten. Das Know-how dafür und entsprechende Dienstleister
stünden zur Verfügung.

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg machte deutlich, dass die
Organisation von Testmöglichkeiten für die Kunden etwas Zeit brauche.
Große Kaufhäuser und Einkaufszentren würden damit in den nächsten
Tagen beginnen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands
Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, der dpa. Noch seien Fragen
offen - etwa wie Ladeninhaber die Testbescheinigungen zweifelsfrei
kontrollieren und wie sie ausreichend Tests für ihre Mitarbeiter
beschaffen können.

Die Berlinerinnen und Berliner müssen ab Mittwoch einen
tagesaktuellen negativen Corona-Schnelltest zum Einkaufen in
Geschäften vorweisen, ebenso für Besuche im Friseur- oder
Kosmetiksalon, in Museen und Galerien. Davon ausgenommen sind
Supermärkte, Apotheken oder Drogerien, die auch im Lockdown offen
waren. Der Senat versteht die am vergangenen Samstag beschlossene
Regelung trotz steigender Corona-Zahlen als Alternative zur
neuerlichen Schließung von Läden.

«Vielleicht ist das jetzt eine Chance», sagte Busch-Petersen. Der
Senat habe sich große Mühe gegeben und so eine Rückkehr zum «Click
&
Collect» vermieden, also dem Abholen der Ware an der Ladentür nach
Bestellung online oder am Telefon.

Kalayci verwies auf die seit einigen Wochen bestehende Möglichkeit
für Bürger, sich zumindest einmal die Woche kostenlos auf das
Coronavirus testen zu lassen. Mittlerweile gebe es 210 Teststationen,
in denen 560 000 Schnelltests pro Woche möglich seien. «Wir wollen
das Angebot nach oben skalieren», sagte die Senatorin, also ausbauen.
Die Teststellen, die etwa von Dienstleistern oder Apotheken betrieben
werden, seien darum gebeten worden zu schauen, ob sie nicht mehr
machen könnten. Mit den Bezirken sei der Senat im Gespräch, um Lücken

im Netz der Teststationen zu schließen.

Die Teststrategie sei wichtig, um mögliche positive Corona-Fälle früh

zu entdecken und zu unterbrechen, betonte Kalayci. Ein negatives
Testergebnis sei aber «kein Freifahrtschein für alles». Maske,
Abstand und Hygienemaßnahmen seien weiter wichtig.