Datenschützer fordern Nachbesserungen bei Luca-App

Saarbrücken (dpa) - Die deutschen Datenschutzbehörden haben
Nachbesserungen bei der Luca-App zur Corona-Kontaktnachverfolgung
gefordert. Der Anbieter der App habe bisher identifizierte Risiken
«teilweise behandelt», hieß es in einer am Montag in Saarbrücken
veröffentlichten Stellungnahme der Konferenz der unabhängigen
Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (DSK). «Die
DSK fordert das Unternehmen dennoch auf, weitere Anpassungen an dem
System vorzunehmen, um den Schutz der teilnehmenden Personen weiter
zu erhöhen.» Mit der App kann man sich mit einer Art virtueller
Visitenkarte beispielsweise in Restaurants oder Kinos anmelden.

Die Luca-App, für die unter anderem Hip-Hop-Sänger Smudo von den
«Fantastischen Vier» geworben hatte, wird von Mecklenburg-Vorpommern,
Thüringen und Baden-Württemberg bereits zur Kontaktnachverfolgung
benutzt. Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen,
Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und das Saarland planen den Einsatz
der App.

Die Datenschützer erklärten, derzeit würden die von Luca gesammelten

Daten an einer zentralen Stelle gespeichert. Deswegen wolle man mit
dem Betreiber der App erörtern, inwieweit eine dezentrale Speicherung
möglich sei. Zudem müsse über die Entschlüsselung der Daten noch
einmal nachgedacht werden. Die Einhaltung grundlegender
Sicherheitsprinzipien müsse nachgewiesen werden.

Die DSK werde «eine eigenständige Orientierungshilfe für alle
Betreiber solcher Kontaktverfolgungssysteme» erarbeiten und
«kurzfristig veröffentlichen». Der Gesetzgeber wurde aufgefordert,
«bundeseinheitliche gesetzliche Regelungen zur digitalen
Kontaktnachverfolgung zu schaffen». Das Saarland führt derzeit in der
DSK den Vorsitz.