Kreis in NRW setzt Impfungen von Frauen unter 55 mit Astrazeneca aus

Euskirchen (dpa) - Der Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen hat am
Montag die Corona-Schutzimpfung von Frauen unter 55 mit dem Wirkstoff
von Astrazeneca vorläufig gestoppt. Nachdem eine geimpfte Frau (47)
vergangene Woche gestorben war, sei dem Kreis nun der Verdacht auf
«eine schwerwiegende Erkrankung» einer 28-Jährigen nach der Impfung
mit Astrazeneca gemeldet worden. Beide hatten laut Kreis eine
Sinusvenenthrombose erlitten.

«Der Kreis Euskirchen hat heute Mittag die Bezirksregierung und das
NRW-Gesundheitsministerium über die neue Lage informiert und das
Moratorium vermeldet. Dabei handelt es sich um eine vorsorgliche
Maßnahme, bis die zuständigen Fachdienststellen zu einen endgültigen

Bewertung gekommen sind», hieß es in einer Mitteilung.

Zuvor seien Rückfragen bei den übergeordneten Behörden damit
beantwortet worden, dass das Paul-Ehrlich-Institut «die Vorgänge
gewissenhaft prüfe, eine abschließende Stellungnahme jedoch nicht
erfolgen könne», so der Kreis. Landrat Markus Ramers (SPD) habe mit
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und seinem
Staatssekretär telefoniert, «die sich persönlich für eine zeitnahe,

abschließende Klärung durch die Fachleute einsetzen.»

Der Tod der Frau war dem Gesundheitsamt laut Kreis am vergangenen
Freitag durch den verantwortlichen Arzt des regionalen Impfzentrums
gemeldet worden, der die Informationen von der behandelnden Klinik
erhalten hatte. Auch der neuerliche Fall sei von dem Arzt gemeldet
worden, «nachdem er entsprechende Informationen von der behandelnden
Klinik erhalten hatte.» Die 28 Jahre alte Patientin sei in einem
stabilen Zustand und werde in einer Spezialklinik versorgt, so der
Kreis in einer Mitteilung.

Die Impfungen mit Astrazeneca für Männer sowie für Frauen über 55
gehen ebenso wie geplant weiter wie die Impfungen mit dem
Biontech-Vakzin.