Linke lehnt flächendeckende Ausgangsbeschränkungen ab

Berlin (dpa) - Die Linke lehnt flächendeckende nächtliche
Ausgangsbeschränkungen in Deutschland zur Eindämmung der
Corona-Pandemie ab. Partei-Chefin Janine Wissler sagte am Montag in
Berlin, es sei Menschen schwer zu erklären, wenn sie am Tag mit
vollen Bussen und Bahnen zur Arbeit führen und nach 20 oder 21 Uhr
nicht spazieren gehen dürften. «Das halten wir für
unverhältnismäßig.»

Wissler forderte, in der Pandemiebekämpfung das Arbeitsleben stärker
in den Blick zu nehmen. Corona-Infektionen endeten nicht am
Betriebstor. Arbeitgeber müssten verpflichtet werden, Arbeitnehmern,
die nicht ins Homeoffice könnten, täglich Tests anzubieten. Zudem
spricht sich die Linke für eine Homeofficepflicht «für alle, die
nicht dringend in Präsenz erforderlich sind» aus.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in der ARD-Sendung «Anne Will»
Ausgangsbeschränkungen in Regionen mit besonders hohen
Infektionszahlen als ausdrücklich vorstellbar bezeichnet, diese
«können ein ganz wirksames Mittel sein.» In verschiedenen Regionen
gibt es solche Beschränkungen bereits.