Polizeibilanz zu Demos: Strafanzeigen, falsche Atteste, Faustschläge

Berlin (dpa/bb) - Nach Demonstrationen gegen die Corona-Regeln am
Sonntag hat die Berliner Polizei mehr als 40 Strafanzeigen
geschrieben. Zudem seien mehr als 50 Verfahren wegen
Ordnungswidrigkeiten eingeleitet worden, teilte sie am Montag mit.
Hygiene-Vorschriften seien missachtet, falsche Gesundheitszeugnisse
vorgelegt und Einsatzkräfte angegriffen worden.

Wegen einer Zwischenkundgebung in der Chausseestraße schloss der
Sicherheitsdienst des nahen Impfzentrums im Erika-Hess-Stadion die
Einrichtung vorübergehend. Der Veranstalter beendete den Aufzug mit
bis zu 1000 Teilnehmern vorzeitig, laut Polizei hatte er jedoch
keinen Einfluss mehr auf die Demonstranten. 37 Teilnehmern sei
vorübergehend die Freiheit entzogen oder eingeschränkt worden und es
seien 21 Strafermittlungsverfahren sowie 21 Verfahren wegen
Ordnungswidrigkeiten eingeleitet worden. In Gruppen strömten
Teilnehmer dann zum Rosa-Luxemburg Platz.

Auch bei der dortigen Kundgebung mit bis zu 650 Teilnehmern seien die
Hygiene- und Abstandsregelungen wiederholt nicht eingehalten worden,
hieß es. Nachdem Polizei-Durchsagen sowie Freiheitsbeschränkungen
nicht halfen, sei die Versammlung aufgelöst worden. Die Einsatzkräfte
hätten körperlichen Zwang durch Schieben und Drücken anwenden müsse
n.
41 freiheitsentziehende beziehungsweise -beschränkende Maßnahmen
seien angewandt sowie 20 Strafermittlungsverfahren eingeleitet worden
- etwa wegen Hausfriedensbruchs, Widerstands sowie Beleidigung. Dazu
kamen den Angaben zufolge 33 Ordnungswidrigkeitsverfahren.

Nach der aufgelösten Kundgebung wurden laut Polizei in der Nähe immer
wieder größere Personengruppen gesichtet und es sei zu
Auseinandersetzungen mit Einsatzkräften gekommen. Zwei Polizisten
wurden demnach durch Faustschläge leicht verletzt. Bei drei
Gegenkundgebungen gab es hingegen laut Mitteilung keine Störungen.