Mannheimer OB für mehr Differenzierung bei Corona-Maßnahmen

Mannheim (dpa/lsw) - Der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz hat
sich für genauere Analysen ausgesprochen, in welchen Bereichen die
Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus hoch ist. «In der aktuellen
Phase geht es um die Vermeidung von Begegnung und Mobilität. Das kann
man bei ganz hohen Inzidenzen auch rechtfertigen», sagte der
SPD-Politiker dem «Mannheimer Morgen» (Samstag). «Aber wenn ein
Museum geöffnet hat, sind die Straßenbahnen deswegen nicht voller.»

«Auf Dauer müssen wir mehr differenzieren. Im Sinne von: Welche
Bereiche sind riskant? Und da muss ich sagen, dass die
Nichtdifferenzierung nicht überzeugend ist», sagte der Rathauschef in
der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs. Dass ein grundgesetzlich
geschützter Bereich auf Dauer wegen der Pandemiebekämpfung
geschlossen ist, könne man über solche Zeiträume nicht rechtfertigen.


«Bei den Ministerpräsidentenkonferenzen hätte man ja quasi alle drei

Wochen die Gelegenheit, Kunst und Kultur ein Signal zu geben, dass
man sie auch unter ihrem besonderen gesellschaftlichen und
verfassungsrechtlichen Rang betrachtet», sagte Kurz der Zeitung
weiter. Das sei bislang genauso wenig ausgelotet worden wie die
geringe Infektionswahrscheinlichkeit in vielen Sektoren der Kultur.
«Das wäre überfällig und genau das nötige Signal, um zu zeigen, d
ass
man diesen Fehler korrigieren will. Wobei uns die Pandemielage jetzt
gar keine andere Wahl lässt, als Kontakte radikal zu reduzieren.»