Ministerium stellt Änderungen bei Selbsttests in Schulen in Aussicht

Hannover (dpa/lni) - Nach massiver Kritik stellt das niedersächsische
Kultusministerium Änderungen bei der Organisation der Selbsttests in
den Schulen in Aussicht. Die Testwoche vor den Osterferien habe das
Ziel gehabt, Rückmeldungen zu bekommen, um das Verfahren zu
optimieren, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag: «Es geht um
den besten Weg für alle Beteiligten, damit die Sicherheit weiter
erhöht wird.»

Die Bildungsgewerkschaft GEW forderte am Freitag erneut, die
Selbsttests zu Hause oder in Testzentren, aber nicht in den Schulen
zu machen. Auch mobile Testteams könnten eingesetzt werden. In
unzähligen Rückmeldungen aus den Schulen sei vor allem das
Infektionsrisiko für die Beschäftigten beim Testen scharf kritisiert
worden, sagte GEW-Landeschefin Laura Pooth. Hinzu komme, dass Hilfe
und Beaufsichtigung beim Testen sowie die Dokumentation keine
pädagogischen Aufgaben seien und erneut Unterrichtszeit kosteten. In
einigen Schulen seien auch gar keine Test-Kits angekommen.

Nach Ministeriumsangaben wurden die Tests seit Montag von
Grundschülerinnen und Grundschülern zu Hause vorgenommen, bei den
Älteren in den Schulen. «Wir haben also beide Varianten ausprobiert.
Es gibt für jeden Weg gute Gründe dafür und substanzielle Einwände

dagegen», sagte der Ministeriumssprecher. Auch werde noch geprüft, ob
die Testung nach den Osterferien ein Angebot oder verpflichtend
werden. In Niedersachsen beginnen die zweiwöchigen Ferien an diesem
Wochenende.

In der Testwoche waren dem Sprecher zufolge landesweit etwa 733 000
Schülerinnen und Schüler im Wechselunterricht - rund die Hälfte von
ihnen also in der Schule, die andere Hälfte im Homeschooling. Das
Kultusministerium hat bereits elf Millionen Test-Kits für die Schulen
nach den Ferien angekündigt.