Schwesig: Kein Verständnis für angekündigte Lockerungen im Saarland

Schwerin (dpa) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela
Schwesig (SPD) sieht die angekündigten Lockerungen der
Corona-Maßnahmen im Saarland sehr kritisch. «Dafür habe ich kein
Verständnis», erklärte Schwesig am Donnerstag in Schwerin.
«Solidarität ist keine Einbahnstraße.» Das Saarland erhalte 80 000

zusätzliche Dosen Impfstoff, weil es dort die südafrikanische
Mutation gebe. «Das ist auf die Einwohnerzahl gerechnet eine große
Menge», so Schwesig. «Wie sollen andere Länder ihren Bürgern
erklären, dass sie keine zusätzlichen Impfstoff erhalten und diese
Öffnungsschritte nicht gehen können?»

Das Saarland will die Corona-Maßnahmen nach Ostern in einem
Modellprojekt weitreichend lockern: Vom 6. April an - dem Dienstag
nach Ostern - sollen unter anderem Kinos, Theater, Fitnessstudios und
die Außengastronomie wieder öffnen. Voraussetzung sei ein negativer
Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein dürfe, sagte
Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Donnerstag.

Bund und Länder hatten beim jüngsten Corona-Gipfel beschlossen, dass
die Länder in einigen ausgewählten Regionen zeitlich befristete
Modellprojekte starten könnten - «mit strengen Schutzmaßnahmen und
einem Testkonzept», um einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens zu
öffnen - und um dies zu untersuchen. Die Zeitspanne des Projekts im
Saarland war zunächst unklar.

Das Saarland hatte zuletzt die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz aller
Bundesländer. Auch beim Impfen liegt das kleine Bundesland an der
Grenze zu Frankreich vorn. An mehr als 350 Orten werden kostenfreie
Schnelltests angeboten. In Mecklenburg-Vorpommern sind es Angaben der
Landesregierung aktuell rund 135.