Statistik: Alkohol-Konsum in der Krise zurückgegangen

Wiesbaden (dpa) - In der Corona-Krise haben die Menschen in
Deutschland weniger Alkohol getrunken als zuvor - gleichzeitig aber
mehr geraucht. Pro Kopf wurden im vergangenen Jahr 86,9 Liter Bier
getrunken, das waren 5 Liter weniger als im Jahr 2019, wie das
Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Es
handelt sich um den stärksten Einbruch innerhalb der vergangenen zehn
Jahre. Auch Schaumweine, Spirituosen und sogenannte Zwischenprodukte
wie Sherry oder Portwein fanden weniger Abnehmer.

Als wesentlichen Grund sehen die Experten die fehlenden
Trinkgelegenheiten bei monatelang geschlossenen Gaststätten und
zahlreichen abgesagten Großveranstaltungen. Hierunter litten auch die
eigentlich immer stärker gefragten alkoholfreien Sorten mit einem
Produktionsrückgang um 1,8 Prozent auf 4,1 Millionen Hektoliter.

Beim Tabak stieg der Absatz sämtlicher Produktgruppen mit Ausnahme
der Zigaretten an. Trotz kräftiger Preissteigerungen wurde vor allem
mehr Feinschnitt-Tabak versteuert. Die Statistiker vermuten, dass
selbstgedrehte Zigaretten vielen Rauchern als Ersatz für die im
Lockdown nur schwer erhältlichen, preisgünstigeren Zigaretten aus dem
Ausland dienten.