Bislang rund vier Millionen Euro für Corona-Impfstellen

Die Corona-Impfung ist nicht nur ein zeitaufwendiges Unterfangen. Die
Infrastruktur mit Impfstellen und -zentren ist auch nicht billig. Die
erste Abrechnung hat das Land jetzt erhalten.

Erfurt (dpa/th) - Für die Corona-Immunisierung in Impfstellen sind in
Thüringen nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang Kosten von
rund vier Millionen Euro abgerechnet worden. Eine erste Abrechnung in
dieser Höhe für den Zeitraum vom vergangenen November bis Februar sei
vor wenigen Tagen von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen
übermittelt worden, teilte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage
mit. Davon entfallen 2,5 Millionen Euro auf Personalkosten und rund
1,5 Millionen Euro auf Sachkosten der Einrichtungen sowie der mobilen
Impfteams.

Die KV managt im Auftrag der Landesregierung die Impfungen in
Thüringen. An den Kosten beteilige sich das Land entsprechend der
Impfverordnung zur Hälfte, sagte die Sprecherin. Der Rest kommt aus
dem Gesundheitsfonds, in den Beiträge der gesetzlich Krankenkassen
sowie Steuermittel fließen, und von den privaten
Krankenversicherungen. Der Bund habe die Mitfinanzierung der
Impfzentren bis Ende September zugesichert. Im Haushalt und im
Corona-Hilfspaket des Landes sind bislang rund 27 Millionen Euro für
Impfungen kalkuliert.

In Thüringen sind 29 regionale Impfstellen und vorerst zwei große
Impfzentren in Erfurt und Gera in Betrieb. Die Immunisierung hatte
Ende vergangenen Jahres in Pflegeheimen begonnen, die ersten
Impfstellen öffneten Mitte Januar. Dass bereits im November Kosten
anfielen, erklärte der KV-Impfverantwortliche Jörg Mertz mit den zu
diesem Zeitpunkt begonnenen Investitionen etwa in Möbel für die
Einrichtungen.

Zu den Ausgaben für die Impf-Anlaufstellen, die unter anderem in
Stadthallen und Kulturzentren untergebracht sind, gehören nicht
zuletzt Mietkosten. Diese fallen unterschiedlich hoch aus. So werden
nach dpa-Informationen etwa für das große und teuerste Thüringer
Impfzentrum auf der Erfurter Messe rund 250 000 Euro monatlich
fällig. Mit Kosten verbunden ist auch eine Stelle zur Klärung von
Impfprioritäten in Einzelfällen. Erste Schätzungen gehen laut
Ministerium von 60 000 Euro aus. Mit 110 000 Euro schlägt eine
Werbekampagne für die Corona-Impfung zu Buche.

In Thüringen haben bislang mehr als 10 Prozent der Bevölkerung
zumindest die Erstimpfung erhalten, 5 Prozent haben den vollen Schutz
von zwei Einzelimpfungen. Nach Ministeriumsangaben wurden in
Thüringen 82 Prozent der gelieferten Impfdosen auch eingesetzt. Beim
Astrazeneca-Mittel sind es rund 70 Prozent, bei Biontech rund 90
Prozent und beim Moderna-Impfstoff rund die Hälfte.