Impftermine für Lehrer und Erzieher - auch in Krankenhäusern

In Brandenburg können sich nun auch Lehrkräfte und Erzieher impfen
lassen. Neben den Impfzentren sollen Krankenhäuser und in einem
Modellprojekt Arztpraxen zum Zuge kommen. Unterdessen treten ab
Montag Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft.

Potsdam (dpa/bb) - Grundschullehrkräfte sowie Erzieherinnen und
Erzieher können in Brandenburg ab sofort online einen Termin für eine
Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca buchen. Für
Berechtigte im Alter zwischen 18 und 64 Jahren mit einer
Arbeitgeberbescheinigung stehe nun ein begrenztes Kontingent an
freien Terminen für die Online-Buchung zur Verfügung, teilte das
Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Damit setze Brandenburg die
Änderung der Corona-Impfverordnung durch das
Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch unmittelbar um.

Ergänzend soll es bald in ausgewählten Krankenhäusern Impftage geben

für Personen, die in Grund- und Förderschulen tätig sind. Bereits in

der kommenden Woche würden die ersten Kliniken Impftage anbieten,
kündigte das Ministerium an. Im März sind im Rahmen eines
Modellprojekts auch in bis zu 50 Arztpraxen Impfungen geplant.
Bislang dürfen die Arztpraxen dies nicht anbieten.

«Die Impfungen ebnen den Weg heraus aus der Pandemie», betonte
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). «Zusammen mit
Schnelltests und Hygienemaßnahmen tragen Impfungen dazu bei, dass
Kinder und Jugendliche endlich wieder in ihre Kita und Schule gehen
können.»

Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) erklärte, es sei wichtig, Kitas
und Grundschulen nach der langen Phase des Distanzunterrichts und der
Notbetreuung wieder schrittweise zu öffnen. Da es dort im Alltag
mitunter schwierig seine könne, die Abstands- und Hygiene-Regeln
konsequent einzuhalten, müsse die Öffnung der Einrichtungen durch
einen stärkeren Schutz der Mitarbeiter vor Infektionen begleitet
werden.

Am Freitag seien die ersten 11 280 Termine für Online-Buchungen
freigeschaltet worden, berichtete das Gesundheitsministerium. Am
Dienstag sollen weitere 17 280 Termine folgen. Seit Freitag können
bereits Pflegekräfte und Menschen mit schweren Vorerkrankungen oder
Behinderungen einen Termin für eine Impfung mit dem Wirkstoff von
Astrazeneca online buchen.

Unterdessen können am Montag in Brandenburg auch die Friseure,
Gartenmärkte und Blumenläden unter Auflagen wieder öffnen. In den
Gartenfachmärkten und Floristikgeschäften müssen die Verkaufsfläche
n
allerdings überwiegend unter freiem Himmel liegen. Die Angebote in
geschlossenen Räumen müssen weniger als 50 Prozent der
Gesamtverkaufsfläche betragen.

Die Kunden sind verpflichtet, eine medizinische Maske zu tragen, beim
Personal ist eine Mund-Nasen-Bedeckung vorgeschrieben. Dies gilt auch
für die Friseursalons. Dort müssen die Friseure zudem die Daten der
Kunden erfassen, damit Kontakte nachverfolgt werden können.

Das Handwerk in Brandenburg hat die Hilfen für die Betriebe in der
Corona-Pandemie als unzureichend kritisiert. Die Fördergelder böten
einen Ersatz bei Fixkosten, die Lebenshaltungskosten für die
Unternehmer fielen aber nicht darunter, sagte der
Hauptgeschäftsführer des Handwerkskammertages Brandenburg (BHKT),
Ralph Bührig, der Deutschen Presse-Agentur. «Dafür hat die Politik
keine Lösung.» Viele Unternehmer hätten ihre Reserven aufgebraucht
und Schwierigkeiten, überhaupt wieder auf die Beine zu kommen. Daher
müssten geeignete Unterstützungselemente gefunden werden, wie etwa
die Berücksichtigung des Unternehmerlohns, so Bührig.

Die Zahl der neuen Corona-Infektionen stagniert in Brandenburg auf
weiterhin höherem Niveau. Innerhalb eines Tages seien 251 neue Fälle
registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit.
Das waren 6 neue Ansteckungen innerhalb eines Tages mehr als vor
einer Woche. Am Samstag wurden 241 und am Freitag 333 neue
Ansteckungen registriert. Die Zahl der Sterbefälle im Zusammenhang
mit einer Covid-19-Erkrankung stieg am Sonntag um 4 Fälle auf
insgesamt 2986. Gut 179 000 Corona-Schutzimpfungen wurden bis zum
Samstag im Land verabreicht. Davon haben 104 318 Menschen eine erste
Impfung erhalten, 74 702 Menschen wurden bereits zwei Mal geimpft.