Landesschülerrat fordert vor Schulstart Schnelltests für Schüler

Magdeburg (dpa/sa) - Wenige Tage vor der Rückkehr zum
Präsenzunterricht für alle Jahrgänge dringt der Landesschülerrat au
f
Corona-Schnelltests für Schülerinnen und Schüler. Es müsse eine
intensive Teststrategie aufgebaut werden, sagte der Vorsitzende des
Gremiums, Felix Schopf, am Mittwochnachmittag bei einer
Online-Diskussion der SPD-Fraktion. Dabei seien sowohl Selbsttests
für zu Hause denkbar wie Schnelltests durch medizinisches
Fachpersonal. Zudem sollten die Kinder und Jugendlichen Schutzmasken
gestellt bekommen statt sie privat zu besorgen. «Viele gehen schon
mit einem mulmigen Gefühl in die Schule», sagte Schopf weiter.

Am Montag endet überall außer im Burgenlandkreis der monatelange
Notbetrieb und es gibt wieder Präsenzunterricht für alle
Klassenstufen. An Grundschulen lernen die Klassen in festen Räumen
mit fest zugeteilten Lehrkräften. Zudem wird die Präsenzpflicht
aufgehoben. Ältere Jahrgänge werden in Gruppen geteilt und lernen
abwechselnd in der Schule und mit Aufgaben zuhause. Zudem gelten
Abstands- und Hygieneregeln.

Für die Lehrkräfte hat das Land als Arbeitgeber zudem mehr als 480
000 Schutzmasken sowie 110 000 Schnelltests zur Verfügung gestellt.
Für die Schülerinnen und Schüler gibt es noch keine Schnelltests.

Am Mittwoch genehmigte der Bund die ersten drei Corona-Tests, die
jeder selbst anwenden kann. Sie sollen bald in Apotheken und im
Handel verfügbar sein. Bisher war dafür geschultes Personal nötig.
Jetzt müsse geprüft werden, ob diese Selbsttests für den
flächendeckenden Einsatz bei Schülerinnen und Schülern zum Einsatz
kommen können, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums. «Wir
warten hoffnungsvoll auf die Entscheidung der Behörden.»

Auch SPD-Fraktionschefin Katja Pähle verwies bei der
Online-Diskussion mit dem Landesschülerrat auf bestehende Hürden bei
Schnelltests für Schülerinnen und Schüler. Bei Minderjährigen müs
sten
solche Tests von den Eltern genehmigt oder von diesen bei ihren
Kindern selbst vorgenommen werden, sagte Pähle. Das sei bei den
herkömmlichen Tests mit einer unangenehmen Probenname im
Rachenbereich unpraktikabel. Besser seien Spuck- und Gurgeltests, die
Schülerinnen und Schüler selbst anwenden könnten, so Pähle.