Litauen verlängert Lockdown bis Ende März

Vilnius (dpa) - Im Kampf gegen das Coronavirus bleibt das öffentliche
Leben in Litauen weiter eingeschränkt. Die Regierung in Vilnius
verlängerte am Mittwoch den Lockdown in dem EU-Land um einen weiteren
Monat bis Ende März. Begründet wurde der Schritt mit der weiterhin
ungünstigen epidemiologische Situation in dem knapp 3 Millionen
Einwohner zählenden Ostseestaat. Zugleich beschloss das Kabinett von
Ministerpräsidentin Ingrid Simonyte eine Lockerung der allgemeinen
Maskenpflicht und der geltenden Ausgangsbeschränkungen.

«Wahrscheinlich haben die meisten oder sogar alle von uns vor einer
Woche erwartet, dass wir diese Woche andere Entscheidungen treffen
können», sagte Simonyte einem Bericht der Agentur BNS zufolge. «Es
ist schade, dass die Umstände es uns nicht erlauben.»

Nach Lockerungen für den Einzelhandel zur Monatsmitte hatte die
Regierung eigentlich weitere Öffnungsschritte geplant. Doch nach
einem zeitweisen Rückgang zeigen die Corona-Neuinfektionen seit einer
Woche wieder einen Aufwärtstrend. Auch die Anzahl an Corona-Patienten
in den Krankenhäusern habe wieder zugenommen.

Die Regierung beschloss daher nur wenige Änderungen an den geltenden
Corona-Beschränkungen: So muss von Donnerstag an im Freien keine
Mund- und Nasenbedeckung mehr getragen werden, wenn mindestens zwei
Meter Abstand zur nächsten Person eingehalten werden können. In
Innenräumen ist das Tragen einer Maske weiterhin Pflicht.

Auch die Ausgangsbeschränkungen wurden teilweise gelockert: Die
Bewohner der Hauptstadt Vilnius und fünf weiterer Städte dürfen nun
wieder in umliegende Gemeinde fahren. Alle anderen Bürger dürfen
weiter nicht ohne zwingenden Anlass in andere Städte und Gemeinden
außerhalb des eigenen Wohnsitzes reisen.

Litauen hatte angesichts stark steigender Corona-Zahlen Mitte
Dezember einen Lockdown verhängt. In dem Baltenstaat wurden seit
Beginn der Pandemie gut 195 000 Corona-Fälle erfasst, rund 3200
Infizierte starben.