Flugverkehr kommt nicht in Fahrt - Erholung später als gedacht

Genf (dpa) - Die Fluggesellschaften sehen nicht die erhofften
Buchungen für Urlaubs- und Geschäftsreisen, um bald aus dem tiefen
Corona-Loch zu kommen. Der Branchenverband IATA hat seine Prognose
deshalb nach unten korrigiert, wie Chefökonom Brian Pearce am
Mittwoch in Genf mitteilte. Die Menschen hätten aber großen
Nachholbedarf. Sobald sich die Infektionslage entspanne und
Einreisebeschränkungen aufgehoben werden, geht der Verband davon aus,
dass wieder deutlich mehr geflogen wird.

Im Dezember war der Verband noch davon ausgegangen, dass Flugreisen
im zweiten Halbjahr etwa 51 Prozent des Niveaus von 2019, dem Jahr
vor der Corona-Krise, erreichen. Mit dem Auftauchen der neuen
Virusvarianten und neuen Einreisebeschränkungen geht die IATA jetzt
nur noch davon aus, 38 Prozent des Niveaus von 2019 erreicht werden.
Sollten die Einreisebeschränkungen langsamer aufgehoben werden als
heute erwartet, könnten es auch nur 33 Prozent sein.

Zwar sei dank der Fortschritte beim Impfen im zweiten Halbjahr ein
deutlicher Anstieg der Flugreisen zu erwarten, doch beginne der
Anstieg auf einem tieferen Niveau. Die Hoffnung, dass die Airlines im
letzten Quartal dieses Jahres womöglich wieder Geld verdienen, habe
sich damit auch zerschlagen, sagte Pearce. Vielmehr dürfte der
Liquiditätsverbrauch in diesem Jahr statt 48 Milliarden Dollar wie im
Dezember erwartet eher 75 Milliarden Dollar (rund 62 Mrd Euro)
betragen.