Bundesregierung für Flexibilität bei Reihenfolge für Covid-19-Impfung

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hält es für wahrscheinlich, dass
die Reihenfolge der Impfungen gegen Covid-19 in den kommenden Monaten
noch einmal angepasst wird. «Wir können nicht von heute bis August in
Stein meißeln, wer wann geimpft wird», sagte Regierungssprecher
Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Dass Kita-Beschäftigte und
Lehrkräfte an Grundschulen nun in der Priorität nach oben gerückt
seien, «zeigt ja, dass es da wo notwendig, eine Flexibilität gibt»,
fügte er hinzu.

Gleichzeitig warb er für Vertrauen in den Astrazeneca-Impfstoff, den
Impfberechtigte oft nicht haben wollen. «Er ist wirksam, er ist
sicher», sagte Seibert. Es sei in der Tat so, dass bis Dienstag nur
15 Prozent der bisher vom Hersteller Astrazeneca gelieferten
Impfdosen verabreicht worden seien, sagte der Sprecher des
Gesundheitsministeriums, Hanno Kautz. Gleichzeitig betonte er: «Es
muss nichts liegenbleiben.» Schließlich gebe es die Möglichkeit, in
einem solchen Fall zwischen den verschiedenen Prioritätsgruppen zu
wechseln. Einige Bundesländer machten davon bereits Gebrauch. Der
Astrazeneca-Impfstoff hat eine etwas geringere Wirksamkeit als die
Produkte von Biontech/Pfizer und Moderna, aber mit 70 bis 80 Prozent
Wirksamkeit nach Expertenmeinung immer noch eine gute.

Der Ethikrat und die Ständige Impfkommission hätten angesichts der
anfänglichen Impfstoff-Knappheit einen grundlegenden Maßstab für die

Priorisierung der einzelnen Risiko- und Berufsgruppen geliefert,
sagte Seibert. Dies sei sehr wichtig gewesen. Gleichzeitig werde es
aber immer ein gewisses Maß an Flexibilität geben müssen.