Zahnarzt soll 1,2 Millionen Euro erschwindelt haben - Urteil erwartet

Kiel (dpa/lno) - Im Betrugsprozess gegen einen Zahnarzt aus
Kaltenkirchen will das Kieler Landgericht am Mittwoch das Urteil
verkünden. Die Anklage wirft ihm vor, von Februar 2008 bis April 2011
bei Patienten und Kassen rund 1,2 Millionen Euro falsch abgerechnet
zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hielt nach der Beweisaufnahme 31 der
ursprünglich 47 angeklagten Betrugsfälle für erwiesen. Sie beantragte

eine Gesamtfreiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren, ein dreijähriges
Berufsverbot als selbstabrechender Zahnarzt und die Einziehung von
rund 340 000 Euro. Sechs Monate der Freiheitsstrafe sollen wegen
überlanger Verfahrensdauer bereits als vollstreckt gelten. 

Auch die Verteidigung plädierte auf eine Freiheitsstrafe von drei
Jahren und sechs Monaten, lehnte ein Berufsverbot allerdings ab. Den
Strafanträgen ging eine Verständigung zwischen
den Verfahrensbeteiligten voraus. Der Zahnarzt hat nach Angaben der
Verteidigung einen Großteil des Schadens bereits beglichen.