Seenplatte-Landrat: Kein Spielraum für weitere Lockerungen

Neubrandenburg (dpa/mv) - Trotz deutlich gesunkener Inzidenzzahlen
sieht der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte keinen Spielraum für
weitergehende Lockerungen. Das hat der amtierende Landrat Kai
Seiferth in Neubrandenburg erklärt. «Wir sind auf dünnem Eis», sagt
e
Seiferth am Montagabend auf einem Sonderkreistag mit Blick auf die
Infektionszahlen. «Die Entwicklung der letzten Tage hat gezeigt, dass
hier nichts gelockert werden kann», sagte er. Die Seenplatte war
Anfang Januar der erste Hochrisiko-Landkreis im Nordosten. Die Zahl
der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche war
damals auf 261 gestiegen. Vor wenigen Tagen war sie zwar auf 48
gesunken, stieg nun aber wieder auf knapp 63.

Erschwerend komme laut Seiferth hinzu, dass unklar sei, wie sich die
Mutationen des Coronavirus auswirkten. Mund-Nasen-Schutz und Abstand
blieben weiter sehr wichtig.

Die Seenplatte ist mit rund 5500 Quadratkilometern Fläche der größte

Kreis in Deutschland. Eine Ursache für die hohen Infektionen sah die
Kreisspitze in der geringen Entfernung zu Berlin und der Grenzlage zu
den brandenburgischen Kreisen Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin, wo es
noch höhere Inzidenzen gab. Tagestouristen aus anderen Bundesländern
dürfen, wie im ganzen Nordosten, nicht einreisen.