Fresenius und FMC wollen Kosten drücken - Gewinn gesunken

Bad Homburg (dpa) - Der Krankenhaus- und Medizinkonzern Fresenius
will wegen der Belastungen durch die Corona-Pandemie seine Kosten
senken. Bis zum Jahr 2023 will der Dax-Konzern dadurch Verbesserungen
beim Ergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen von mindestens
100 Millionen Euro jährlich erzielen, wie Fresenius am Dienstag in
Bad Homburg zur Vorlage seiner Jahreszahlen für 2020 mitteilte. Es
gehe um Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, den Ausbau künftiger
Wachstumsfelder sowie Optimierungen des Portfolios.

In den Folgejahren sollen dann zusätzliche Ergebnisverbesserungen
möglich sein. Zunächst aber rechnet Fresenius mit erheblichen
Aufwendungen für das Programm. Diese dürften sich zwischen 2021 und
2023 in Höhe von 100 Millionen Euro pro Jahr bewegen. Im vergangenen
Jahr hat der Konzern wegen der Pandemie beim bereinigten Ergebnis
einen Einbruch um 4 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro verbucht.
Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 36,3 Milliarden Euro.

Deutschlands größter privater Krankenhausbetreiber bekam 2020 die
Corona-Krise zu spüren. Operationen wurden verschoben, um
Intensivbetten für Corona-Patienten freizuhalten, standen aber in
vielen Fällen letztlich leer. Da weniger operiert wurde, kamen auch
weniger Arzneien von der Flüssigmedizin-Tochter Fresenius Kabi zum
Einsatz. Und bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC)
machte sich bemerkbar, dass viele Blutwäschepatienten im Zusammenhang
mit dem Coronavirus sterben und so Behandlungen ausfallen.

Auch FMC feilt nun an den Kosten. Um diese nachhaltig zu senken,
steckt der Dialyseanbieter bis 2025 bis zu 500 Millionen Euro in den
Umbau. Der Konzern erwartet für jeden investierten Euro eine
Verbesserung des operativen Ergebnisses um mindestens den gleichen
Betrag im Jahr 2025.