Bekannte Journalistin erhält erste Impfdosis in Afghanistan

Kabul (dpa) - Afghanistan hat am Dienstag mit seinem Impfprogramm
gegen das Coronavirus begonnen. Die erste Dosis erhielt die bekannte
Journalistin Anisa Schahid, die vergangenes Jahr für ihre
Berichterstattung über die Corona-Pandemie ausgezeichnet worden war.
Danach wurden eine Ärztin sowie zwei Angehörige der Sicherheitskräfte

geimpft.

Die Veranstaltung im Beisein von Präsident Aschraf Ghani und seiner
Frau Rula wurde im Staatsfernsehen übertragen. Ghani bedankte sich
bei Soldaten, Journalisten und Ärzten. «Die Mitarbeiter im
Gesundheitswesen sind unsere Helden», sagte der Präsident bei der
Eröffnungszeremonie vor Gästen und Spitzenpolitikern in Kabul.

Indien hatte Anfang Februar 500 000 Dosen des Pharmakonzerns
Astrazeneca an Afghanistan gespendet. Zunächst sollen etwa eine
Viertelmillion Menschen geimpft werden. Den Anfang machen nun
Sicherheitskräfte und Beschäftigte im Gesundheitswesen, die
Corona-Patienten behandeln. Die Regierung plant, im nächsten Schritt
etwa 40 Prozent der Landesbewohner zu impfen.

Bislang wurden in Afghanistan rund 55 000 Infektionen und mehr als
2400 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus nachgewiesen. Vermutet
wird, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist, da wenig getestet
wurde. Afghanistans Gesundheitssystem ist nach über vier Jahrzehnten
Krieg und Konflikten schlecht ausgestattet und angeschlagen.