Regierung besorgt über Corona-Anstieg - «Gute Entwicklung ist vorbei»

Berlin (dpa) - Wegen der Ausbreitung der ansteckenderen
Coronavirus-Variante in Deutschland hat die Bundesregierung
Hoffnungen auf weitere rasche Lockdown-Öffnungen gedämpft. Der Anteil

der zuerst in Großbritannien aufgetretenen Variante betrage 20 bis 25
Prozent, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in
Berlin. «Man muss sicher davon ausgehen, dass dieser Anteil noch
weiter zunimmt», sagte Seibert. Dies sei bei vorsichtigen
Öffnungsschritten zu berücksichtigen. «Natürlich ist es auch durch

das Vordringen der Mutationen viel komplizierter geworden.»

Seibert betonte: «Die gute Entwicklung, die uns über längere Zeit
täglich sinkende Infektionszahlen beschert hat, ist im Moment vorbei.
Die Zahlen steigen wieder. Der Anteil der gefährlicheren, weil
deutlich ansteckenderen Virusmutationen wächst.»

Seibert mahnte zu Geduld. Bereits durch die Teilöffnungen der Schulen
in den meisten Bundesländern an diesem Montag gebe es «ein
erhebliches Mehr an Kontakten und damit auch an Übertragungsrisiken».

Niemand wolle Öffnungen wieder zurücknehmen. «Was wir aufmachen,
das
wollen wir dann auch durchhalten.» Wichtig sei es nun aber, zunächst

ganz genau zu schauen, in welchem Umfang die Schulöffnungen
Veränderungen im Infektionsgeschehen mit sich bringen.

Am 3. März wollen Bund und Länder erneut über die Lage beraten. Ab
dem 7. März sollen Geschäfte dort wieder öffnen können, wo es
regional drei Tage lang nicht über 35 Neuinfektionen pro 100 000
Einwohnern und sieben Tagen gibt. Am Montag stieg diese
Sieben-Tage-Inzidenz von 60,2 auf 61,0.