Schule, Kita, Sport - NRW lockert Corona-Auflagen

Die Schulen in Nordrhein-Westfalen sind seit sechs Wochen verwaist.
Nun kehren Hunderttausende Schüler in die Klassen zurück. NRW öffnet

wie auch andere Bundesländer die Schulen - obwohl die Angst vor einer
dritten Corona-Welle groß ist.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Trotz eines erneuten Anstiegs der
Corona-Zahlen öffnet Nordrhein-Westfalen am Montag die Schulen für
einen Teil der Kinder und Jugendlichen. Nach sechs Wochen
Distanzunterricht kehren mehr als 800 000 Schüler unter verschärften

Schutzvorkehrungen in die Klassen zurück. Auch in die Kitas können
wieder mehr Kinder kommen, und draußen werden einige
Freizeitsportarten wie Tennis unter besonderen Auflagen wieder
erlaubt.

Zunächst werden am Montag Grund- und Förderschüler sowie Schüler au
s
Abschlussklassen und Berufskollegs in den Präsenzunterricht
zurückgeholt. Für die Grundschulen ist ein Wechsel aus Distanz- und
Präsenzunterricht in halbierten Klassenstärken vorgesehen. Spätestens

nach fünf Tagen muss gewechselt werden.

Die Abschlussjahrgänge mit rund 280 000 Schülern an Haupt-, Real- und

Gesamtschulen sowie Gymnasien können auch in voller Klassen- oder
Kursstärke unterrichtet werden. Die Jahrgänge von Klasse 5 bis 9 oder
10 bleiben weiter im Distanzunterricht, lernen also von zu Hause.
Elternverbände kritisierten dies als ungerecht.

Die Maskenpflicht in den Schulen wird verschärft. Überall im
Schulgebäude muss nun grundsätzlich eine medizinische Maske (OP-,
FFP2- oder KN95-Masken) getragen werden. Schüler bis zur Klasse 8
können eine Alltagsmaske tragen, wenn eine medizinische nicht passt.
Die Maske muss auch von Grundschülern am Platz getragen werden.

Die Kurse zum Ausgleich von pandemiebedingten Bildungsnachteilen sind
ebenso wieder zulässig wie schulnahe Angebote für Kinder und
Jugendliche in Flüchtlingseinrichtungen.

In zehn Bundesländern wird der Schulbetrieb am Montag wieder
aufgenommen. Angesichts der auch bundesweit wieder steigenden
Corona-Inzidenzwerte befürchten Experten, dass Deutschland eine
dritte Corona-Welle bevorstehen könnte.

Ab Montag können in NRW alle Kinder wieder in die Kitas und die
Tagespflege kommen. Allerdings bleibt es zunächst bei einem
landesweit pauschal um zehn Wochenstunden gekürzten Betreuungsangebot
und festen Gruppen. Die Landesregierung spricht von einem
«eingeschränkten Regelbetrieb». Bisher hatte die Landesregierung die

Eltern aufgerufen, die Kinder möglichst zu Hause zu betreuen.

Aktivitäten auf Sportanlagen im Freien sind wieder erlaubt, wenn
höchstens zwei Personen zusammen trainieren - wie etwa beim Tennis.
Sind nur Personen aus einem Hausstand gemeinsam aktiv, dürfen auch
mehr als zwei Menschen gemeinsam Sport treiben. Sporthallen und
Schwimmbäder bleiben hingegen geschlossen.

In Musikschulen darf wieder Einzelunterricht erteilt werden -
allerdings nur für Kinder bis ins Grundschulalter. Bau- und
Gartenmärkte dürfen wieder Gemüsepflanzen und Saatgut sowie nötiges

Zubehör verkaufen. Das übrige Sortiment der Märkte darf für die
Kunden aber nicht angeboten werden.

Die aktualisierte Corona-Schutzverordnung für NRW gilt zunächst bis
zum 7. März.