Hygiene-Skandal in Uniklinikum - Prozessauftakt in Mannheim

OP-Besteck sollte blitzsauber sein. Im Uniklinikum Mannheim lag laut
Anklage in der Vergangenheit aber nicht immer genug davon bereit. Nun
steht der frühere Geschäftsführer vor Gericht.

Mannheim (dpa/lsw) - Der Skandal um verunreinigtes Operationsbesteck
im Uniklinikum Mannheim beschäftigt von diesem Montag an (9.30 Uhr)
das Landgericht. Die Anklage wirft dem früheren Geschäftsführer
gravierende Versäumnisse vor. Er habe es zwischen 2007 und 2014
«vorsätzlich unterlassen», dafür zu sorgen, dass ausreichend
sterilisiertes Operationsbesteck im Klinikbereich für den Einsatz
bereitstand. Dadurch sei die Gesundheit «einer Vielzahl von
Patienten» gefährdet worden, heißt es vom Landgericht. Die Mängel
bei
der Reinigung von OP-Besteck waren im Herbst 2014 aufgedeckt worden. 

Allerdings könne ein Zusammenhang zwischen Infektionen, die bei
Patienten aufgetreten waren, und der Verwendung von möglicherweise
nicht ordnungsgemäß aufbereiteten Instrumenten «nicht mit der im
Strafrecht erforderlichen Wahrscheinlichkeit belegt werden», hatte
die Staatsanwaltschaft im Vorfeld des Prozesses betont. Dies sei auch
nicht mit einem rechtsmedizinischen Gutachten belegt worden. In dem
Prozess geht es um einen möglichen Verstoß gegen das
Medizinproduktegesetz.