Landkreise an Grenze zu Tschechien fordern Perspektive

München (dpa/lby) - Die Landkreise im bayerisch-tschechischen
Grenzgebiet haben mit besonders hohen Infektionszahlen zu kämpfen und
fordern daher ein besseres Schutzkonzept. Im ganzen Land werde über
Öffnungen gesprochen, so eine Perspektive wünschten sich die Landräte

auch für ihre Regionen, heißt es in einem gemeinsamen
Eckpunkte-Papier der ostbayerischen Landkreise von Sonntag.

Teil des Fünf-Punkte-Plans ist unter anderem, dass Impfstoff, der in
anderen Regionen nicht verwendet wird und gelagert werden müsste, in
den Grenzgebieten verabreicht werden könnte. Zudem sollten auch in
den betroffenen Landkreisen Kinder bald wieder zur Schule gehen
können. Dazu sollten Lehrkräfte und Erzieher prioritär geimpft
werden.

Bei Inzidenzzahlen über 100 müssen Grundschüler und Abschlussklassen

in Bayern auch ab Montag weiter im Distanzunterricht bleiben.

Außerdem müssten mit Hilfe des Bundes und des Landes die
Testkapazitäten in den Grenzregionen ausgebaut werden, heißt es
weiter in dem Papier. In allen Unternehmen sollten Schnelltests zur
Verfügung stehen und Mitarbeiter den richtigen Umgang damit erlernen.
Auch der Einzelhandel solle eine Öffnungsperspektive bekommen. «Damit
werden Einkaufsströme in andere Regionen vermieden», heißt es.

Unterzeichnet haben das Papier die Landräte aus Hof, Wunsiedel,
Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab, Schwandorf, Cham, Regen und
Freyung-Grafenau.

Tirschenreuth und Wunsiedel haben deutschlandweit die höchsten
Inzidenzahlen und liegen über dem Wert von 300 Neuinfektionen pro
100 000 Einwohner binnen einer Woche.