Dreyer fordert Öffnungsperspektive und Beratergremium

Mainz (dpa) - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu
Dreyer fordert, bei den nächsten Corona-Beratungen von Bund und
Ländern einen Plan für Öffnungen vorzulegen. Man brauche «klare
Aussichten für die Menschen, wie es weitergeht», sagte die
SPD-Politikerin der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» (FAS).

Dreyer kritisierte den Ablauf der Ministerpräsidentenkonferenzen mit
Kanzlerin Angela Merkel (CDU): «In dieser großen Runde ist eigentlich
gar keine abschließende und offene Diskussion möglich, weil alles,
jeder Satz, sofort nach außen dringt. Es ist eine absolut
nichtvertrauliche Runde. Das hat das Beratungsklima zerstört», sagte
Dreyer. Die Konsequenz sei, dass sich viele Teilnehmer vorher in
kleineren Gruppen abzustimmen versuchten. Das sei aber «nicht Sinn
und Zweck der Sache».

Dreyer verlangte zudem eine andere Vermittlung der Beschlüsse: «Ich
halte es für falsch, mit Angst für Akzeptanz sorgen zu wollen.» Man
müsse immer auch Zuversicht verbreiten und Perspektiven entwickeln.
Dreyer sprach sich zudem für ein Beratungsgremium auf Bundesebene
aus, das «nicht nur aus Virologen und Epidemiologen besteht». Auch
die Wissenschaft vertrete unterschiedliche Meinungen.