Tafeln in MV bekommen teilweise weniger Spenden von Supermärkten

Die Tafeln in MV versorgen trotz Corona-Lockdown Tausende Bedürftige
mit Lebensmitteln. Teilweise erhalten die Tafeln aber weniger als
sonst. Als Grund vermuten sie nicht nur das Coronavirus.

Schwerin (dpa/mv) - Einige Tafeln in Mecklenburg-Vorpommern
verzeichnen einen Rückgang der Lebensmittelspenden von Supermärkten.
«Wir haben bestimmt ein Drittel Verlust», sagte Beate Kopka, Leiterin
der Rostocker Tafel der Deutschen Presse-Agentur. Das sei seit einem
knappen halben Jahr der Fall. Auch bei der Stralsunder Tafel komme
weniger an, teilte Anja Wrzesinski vom DRK Rügen-Stralsund mit. Der
Trend habe sich schon vor der Corona-Pandemie abgezeichnet. Gründe
seien unter anderem, dass Supermärkte besser kalkulierten. Von einer
effektiveren Warenwirtschaft der Märkte geht auch Walter Kienast von
der Tafel Greifswald aus. Hier zeichne sich der Effekt bisher aber
nur geringfügig ab.

Man habe viele Kilometer zurückgelegt, um zusätzliche Lebensmittel
auch von weit her zu holen, sagte Kopka aus Rostock. Dadurch stelle
man ein gutes Angebot sicher. «Wenn wir die Lebensmittel, die wir
hier aus den Supermärkten kriegen, nur anbieten könnten, dann würde
es auch schon ein bisschen mau aussehen». Die Stralsunder Tafel kann
die Einbußen nach eigenen Angaben abfedern, weil sie wegen der
Corona-Pandemie die tägliche Kundenzahl ohnehin halbiert habe. Man
werde das daher vermutlich auch in Zukunft so handhaben. Andere
Tafeln im Land berichteten hingegen nicht von entsprechenden
Rückgängen.