Gesundheitsverwaltung: 12 Prozent britische Corona-Variante in Berlin

Berlin (dpa/bb) - Beim Wachstum des Anteils der in Großbritannien
entdeckten Corona-Variante liegt Berlin derzeit offenbar noch hinter
der bundesweiten Entwicklung. In zwölf Prozent der positiven Proben
der vergangenen Woche (7. bis 14. Februar) handle es sich um die
Mutante B.1.1.7, sagte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung am
Freitag auf Anfrage. Es werde auch in Berlin eine Zunahme erwartet.
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte den Anteil kürzlich
unter Verweis auf Daten vom Freitag der Vorwoche auf zehn Prozent
beziffert. Sie hatte gewarnt, die Variante könne bald dominieren.

Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Robert
Koch-Instituts (RKI) stieg bundesweit der Anteil dieser Variante
binnen zwei Wochen von knapp 6 auf mehr als 22 Prozent. Diese Angabe
bezieht sich auf Stichproben aus der vergangenen Woche. Bundesweit
werden nicht alle positiven Corona-Tests auf Varianten untersucht.

Eine größere Rolle spielt die Variante aber bereits in Proben aus
Berliner Krankenhäusern. Dabei ergaben sich in 28 Prozent der gut 70
Analysen von vergangener Woche Hinweise auf B.1.1.7, wie aus Daten
von Labor Berlin hervorgeht. In der Woche zuvor waren es noch 19
Prozent gewesen. Hinweise auf die ebenfalls ansteckenderen Varianten
aus Südafrika und Brasilien sind demnach in den Kliniken wesentlich
seltener, mit einem Anteil von rund einem Prozent.

Die Virusvariante aus Großbritannien gilt nach Schätzungen als um
mindestens 35 Prozent ansteckender als frühere Formen. Es wird auch
anhand der Erfahrungen von Ländern wie Dänemark befürchtet, dass der

Anteil der Variante in Deutschland rasch und deutlich steigen wird.
Das gilt als Risiko für Lockerungen.