Afrika setzt auch auf russischen Corona-Impfstoff

Addis Abeba (dpa) - Afrika will beim Kampf gegen das Coronavirus auch
bis zu 300 Millionen Dosen des russischen Sputnik-Impfstoffs
einsetzen. Ein entsprechendes Angebot aus Moskau inklusive günstiger
Finanzierungsbedingungen liege der Beschaffungskommission der
Afrikanischen Union (Avatt) vor, teilte das Gremium am Freitag in
einer Erklärung mit. Die von Avatt bisher schon beschafften 270
Millionen Dosen von den Unternehmen Astrazeneca, Pfizer sowie Johnson
& Johnson seien bereits alle von den 55 Mitgliedsstaaten der AU
gebucht. Ab Mai würden Impfungen mit Sputnik V-Impfstoffen möglich
sein. Die AU-Staaten seien aufgerufen, Bestellungen aufzugeben.

Laut der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC steht Afrikas
Impf-Offensive kurz vor dem Start. Die Auslieferung der ersten
Million Dosen auf dem Kontinent soll kommende Woche beginnen. Der
Astrazeneca-Impfstoff werde an insgesamt 20 Länder gehen, die damit
vorrangig ihr Gesundheitspersonal impfen wollen. Afrika stellt rund
3,5 Prozent der weltweit entdeckten Corona-Ansteckungen. Bei den
Todesfällen überschritt der Kontinent nun die 100 000er-Schwelle: an

den Folgen einer Covid-19-Infektion starben bisher 100 294 Menschen.