Tourismusbranche mit heftigen Einbußen im Corona-Jahr 2020

Die monatelangen Schließungen wegen der Corona-Pandemie haben die
Tourismusbetriebe in Sachsen 2020 hart getroffen. Hotels und
Ferienwohnungen verzeichneten viel weniger Buchungen. Nur eine Sparte
verbuchte ein Plus.

Kamenz/Dresden (dpa/sn) - Die Tourismusbranche in Sachsen hat im
Corona-Jahr 2020 herbe Einbußen erlitten. Wie das Statistische
Landesamt in Kamenz am Donnerstag mitteilte, buchten voriges Jahr 4,8
Millionen Gäste 13,52 Millionen Übernachtungen. Das sei ein Rückgang

der Gästezahlen um 43 Prozent und der Übernachtungen um 35 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Damit werde die Branche auf ein Niveau von vor
20 Jahren zurückgeworfen. Die Gesellschaft für Tourismusmarketing
setzt 2021 auf verstärkte Werbekampagnen für das Urlaubsziel Sachsen,
sobald Reisen wieder möglich sind.

Dass vor allem beliebte Reisezeiträume wie Ostern, Weihnachten und
Silvester in die Lockdowns fielen, hätten die Betriebe nicht mit
einem starken Sommergeschäft ausgleichen können. Die Hotellerie
musste nach Angaben des Landesamtes bei 8,64 Millionen Übernachtungen
im vergangenen Jahr einen Rückgang von 40 Prozent verschmerzen.
Ferienwohnungen und -häuser hätten dagegen mit 820 000 Übernachtung
en
15 Prozent eingebüßt.

Im Vergleich der Reiseregionen trafen die Rückgänge besonders die
Großstädte Leipzig und Dresden. Dort übernachteten jeweils nur halb
so viele Gäste wie 2019. Auch das Erzgebirge musste einen drastischen
Einbruch verkraften - rund 2,1 Millionen Übernachtungen waren ein
knappes Drittel weniger als 2019. Am besten schnitt noch die
Sächsische Schweiz mit einem Minus von 14 Prozent bei den
Übernachtungen ab.

Einzig Campingplätze konnten im Corona-Jahr 2020 sogar zulegen. Fast
eine Million gebuchte Übernachtungen bedeuteten dort ein Plus von 15
Prozent im Vergleich zu 2019.

Das sächsische Tourismusmarketing will in diesem Jahr wieder regional
und national für Sachsen als Reiseland trommeln. 2020 habe der
Freistaat die Kampagne «Erlebe Dein Sachsen» mit 900 000 Euro
unterstützt. Zudem wurde im Verbund der Bundesländer unter dem Motto
«Entdecke Deutschland» für Sachsen geworben. Beides soll 2021
fortgesetzt werden, wie die Marketinggesellschaft mitteilte.

Tourismusministerin Barbara Klepsch erklärte, dass die
Landesregierung alles daran setze, die Kultureinrichtungen ab März
wieder zu öffnen, falls es die Infektionszahlen zulassen. Ohne die
Kulturlandschaft funktioniere auch der Tourismus - vor allem in den
Städten - nur eingeschränkt, so die CDU-Politikerin. Das Land wolle
das Tourismusmarketing auch in diesem Jahr wieder unterstützen.