Brandenburg will Polizisten früher als geplant gegen Corona impfen

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg sollen Polizisten eine
Corona-Impfung bekommen, obwohl sie nicht in der ersten Gruppe der
Impfreihenfolge stehen. Das Gesundheitsministerium habe das
Innenministerium darüber informiert, dass mehr Impfstoff von
Astrazeneca zur Verfügung stehe als erwartet und damit auch die
zweite Prioritätengruppe einbezogen werden könne, sagte der Sprecher
des Innenministeriums, Martin Burmeister, am Donnerstag. Es gehe
zunächst um gut 1000 Polizisten im Streifendienst oder in
Bereitschaft, die zum Beispiel auf Anti-Corona-Demonstrationen im
Einsatz seien. Das verstoße nicht gegen die Impfreihenfolge. Zuvor
hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) darüber berichtet.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im Februar die
Reihenfolge der Impfungen neu festgelegt. Höchste Priorität haben
über 80-Jährige, Pflegeheimbewohner und Pflegekräfte sowie
Medizinpersonal mit erhöhtem Corona-Ansteckungsrisiko. Zur zweiten
Gruppe mit hoher Priorität gehören neben über 70-Jährigen, Menschen

mit geistiger Behinderung, schwerer psychiatrischer Erkrankung, mit
schweren chronischen Lungen- oder Lebererkrankungen auch Polizei- und
Ordnungskräfte, die im Dienst einem erhöhten Infektionsrisiko
ausgesetzt sind. Die Ständige Impfkommission hat den Impfstoff von
Astrazeneca nur für unter 65-Jährige empfohlen. Nach der
Corona-Impfverordnung des Bundes kann von der Reihenfolge in
Einzelfällen abgewichen werden, etwa um zu vermeiden, dass Impfstoff
vernichtet werden muss. Polizisten waren auch in anderen Ländern
bereits geimpft worden.