Haseloff zu Lockdown: «Die Maßnahmen wirken» - Dank an die Bürger

Magdeburg (dpa/sa) - Die strengen Coronaregeln haben nach
Einschätzung von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in den
vergangenen Wochen einen Kollaps des Gesundheitssystems verhindert.
«Die Maßnahmen wirken», sagte der Regierungschef am Donnerstag in
einer Regierungserklärung in einer Sondersitzung des Landtags. Das
hätten die zuletzt deutlich sinkenden Infektionszahlen gezeigt.
«Selbst Corona-Leugner müssen das anerkennen.»

Die Bürgerinnen und Bürger hätten die positive Entwicklung mit ihrem

Verhalten ermöglicht. «Dafür von dieser Stelle meinen herzlichen Dank

an alle, die sich diszipliniert und solidarisch verhalten haben, vor
allem aber den bis an die Grenze der Belastbarkeit geforderten Teams
in den Krankenhäusern», sagte der Ministerpräsident. Der Wert der
Infektionen pro Woche und 100 000 Einwohner war in Sachsen-Anhalt von
mehr als 200 im Januar zuletzt auf etwas mehr als 80 gesunken, am
Mittwoch hatte der für die Politik maßgebliche Wert bei 90,9 gelegen.

Haseloff räumte ein, dass die jüngsten Beschlüsse von Bund und
Ländern die Geduld der Bevölkerung weiter strapazierten. «Mir ist
klar, dass Erwartungen und Hoffnungen nicht oder nur zum Teil erfüllt
wurden», sagte der Ministerpräsident. Angesichts der zuletzt
aufgetretenen mutierten Varianten des Virus sei aber weiterhin
Vorsicht geboten, das zeige auch die teilweise dramatische
Entwicklung in anderen europäischen Ländern.

Man wisse noch nicht genug über die Mutanten aus Großbritannien,
Brasilien und Südafrika. «Klar ist jedoch, dass alle drei bereits in
Deutschland nachgewiesen wurden und dass sich die britische und die
südafrikanische Variante nunmehr auch in Sachsen-Anhalt ausbreiten.»
Es gebe erste Anhaltspunkte, «dass die uns derzeit zur Verfügung
stehenden Impfstoffe bezogen auf diese beiden Covid-19-Mutationen
weniger effizient wirken», warnte Haseloff.

Der Landtag hatte sich am Donnerstag auf Antrag der AfD versammelt,
um die weitere Corona-Politik des Landes zu beraten. Auch Haseloff
hatte sich anschließend für eine Sondersitzung ausgesprochen.