Vor G7-Gespräch zu Corona: Mehr Hilfe für arme Länder gefordert

Berlin (dpa) - Vor dem Online-Treffen der sieben großen
Wirtschaftsmächte (G7) haben Entwicklungsorganisationen einen
globalen Impfplan und stärkeres Engagement im Kampf gegen das
Coronavirus gefordert. Ärmeren Ländern müsse mehr geholfen werden.
Von der am Freitag tagenden G7-Runde, an der erstmals auch der neue
US-Präsident Joe Biden teilnimmt, werden auch Finanzzusagen für den
Kampf gegen die Pandemie und die Verteilung von Impfstoffen erwartet.

Das Kinderhilfswerk World Vision begrüßte am Donnerstag die
erwarteten Verpflichtungen, dringt aber auch auf mehr politisches
Engagement. «Geld allein ist nur Teil der Lösung», meinte Fiona
Uellendahl. Der Zugang zu Impfstoffen und Medikamenten müsse
erleichtert werden. Auch müssten ärmere Länder dazu befähigt werden
,
möglichst rasch selbst Produktionskapazitäten aufzubauen.

«Wer nicht über den eigenen Tellerrand hinaus die weltweite
pandemische Herausforderung angeht, also auch in den ärmsten Ländern,
der wird später mit rückkehrenden Mutationen zu kämpfen haben», sag
te
Uellendahl. Die Organisation One kritisierte, reiche Nationen würden
sich viel mehr Impfstoff sichern als sie brauchten. So werde ärmeren
Ländern der Zugang erschwert.

Von den G7-Staaten fordert One eine «sorgfältige Planung», um die
globale Verteilung von Impfstoffen zu verbessern. Die Weitergabe
müsse beginnen, bevor potenzielle Geberländer anfingen, überschüssi
ge
Impfdosen anzusammeln. «Solange das Virus irgendwo auf dem Planeten
unkontrolliert bleibt, wird es weiter mutieren, Grenzen überschreiten
und in der Gesellschaft und der Weltwirtschaft verheerenden Schaden
anrichten», heißt es in einer One-Analyse.