UN-Chef Guterres ruft G20 zu globalem Impfplan auf

New York (dpa) - UN-Generalsekretär António Guterres hat die
führenden Industrienationen der Welt zur Durchsetzung eines
weltweiten Impfplans aufgefordert. «Ich glaube, die G20 sind gut
aufgestellt, um eine Notfall-Taskforce einzurichten, die einen
solchen globalen Impfplan erstellt und dessen Umsetzung und
Finanzierung koordiniert», sagte Guterres am Mittwoch im
UN-Sicherheitsrat in New York bei hochrangigen Beratungen zur
Bekämpfung von Covid-19. An einer solchen Taskforce müssten alle
Länder teilnehmen, die Kapazitäten zur Entwicklung oder Herstellung
von Impfstoffen haben. Ein erster Impuls für ein solches Projekt
müsse vom G7-Treffen am Freitag ausgehen.

Guterres betonte dabei, dass eine weltweite Impfstrategie im
Eigeninteresse der Industrienationen liege. «Wenn sich das Virus wie
ein Lauffeuer im globalen Süden ausbreiten darf, mutiert es immer
wieder. Neue Varianten könnten übertragbarer und tödlicher werden und

möglicherweise die Wirksamkeit aktueller Impfstoffe und Diagnostika
gefährden», so Guterres. Bislang haben dem Chef der Vereinten
Nationen zufolge zehn Länder 75 Prozent aller Impfstoffdosen
verabreicht - 130 Nationen hätten dagegen noch gar keins der
begehrten Mittel erhalten.

Die von Großbritannien organisierte Sitzung im Sicherheitsrat zielte
darauf ab, die Verteilung von Impfstoffen in Konfliktgebieten
voranzutreiben. Dafür bringt das Vereinte Königreich einen
Resolutionsentwurf in den Sicherheitsrat ein. Mit ihm soll die
Impfung von etwa 160 Millionen Menschen, die aufgrund von Konflikten
und politischer Instabilität gefährdet sind, gewährleistet werden.