Augsburger Bischof bittet wegen früher Impfung um Verzeihung

Augsburg (dpa/lby) - Nach der Diskussion um Vordrängler bei den
Corona-Impfungen hat Augsburgs Bischof Bertram Meier seine eigene
Impfung als Fehler bezeichnet. «Ich bitte herzlich um Verzeihung»,
sagte Meier am Aschermittwoch bei einem Gottesdienst im Augsburger
Dom. «Meine Impfung erscheint als Bevorzugung, die ich so nie
wollte.»

In ganz Deutschland gibt es Fälle, dass insbesondere
Kommunalpolitiker sich bereits haben impfen lassen, obwohl sie noch
nicht an der Reihe waren. In Pflegeheimen der Arbeiterwohlfahrt in
Augsburg wurden sogar die Lebenspartner von Heimleitern mit Impfungen
versorgt. Solche Fälle hatten eine große Diskussion über
Impf-Vordrängler ausgelöst. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
(CDU) hat angekündigt, Sanktionen prüfen zu wollen.

Die schwäbische Diözese hatte die Impfung des Augsburger Bischofs und
seines Generalvikars zunächst noch gegen Kritik verteidigt. Es wurde
erklärt, dass die beiden Geistlichen in Pflegeheimen als Seelsorger
arbeiteten und somit wie Altenpfleger einen Anspruch auf eine frühe
Impfung hätten.

«Ich habe die Einladung zur Impfung angenommen, im Vertrauen darauf,
dass es so rechtens ist. Ich sehe jetzt, dass die Annahme des
Impfangebots ohne eingehende persönliche Prüfung ein Fehler war»,
sagte Meier nun. Er könne verstehen, wenn sich Menschen, die
sehnsüchtig auf eine Spritze warteten, durch sein Verhalten verletzt
fühlten.