Zahl der Flüge im norddeutschen Luftraum sinkt deutlich

Bremen/Hannover/Hamburg (dpa/lni) - Der Flugverkehr im norddeutschen
Luftraum ist im vergangenen Jahr 2020 um mehr als die Hälfte
zurückgegangen. Nach Daten der Deutschen Flugsicherung (DFS) sank die
Zahl der Starts und Landungen am Hamburger Flughafen im Vergleich zum
Vorjahr um knapp 60 Prozent auf 60 144. Hannover verzeichnete einen
Rückgang um rund 58 Prozent auf 27 367 Starts und Landungen. Auch am
Flughafen in Bremen hatten die Fluglotsen deutlich weniger zu tun.
Dort gab es mit 15 187 etwa 49 Prozent weniger Starts und Landungen
als im Jahr 2019.

Der Rückgang zeigte sich für den gesamten norddeutschen Luftraum, der
rund 180 000 Quadratkilometer umfasst und von der niederländischen
bis zur polnischen Grenze sowie von der dänischen und schwedischen
Grenze bis nach Kassel und Cottbus reicht. Die für das Gebiet
zuständige DFS Kontrollzentrale in Bremen zählte im Jahr 2020 knapp
291 000 Flüge - im Vorjahr waren es etwa 667 300.

Der neue Betriebsleiter der Flugsicherung am Standort Bremen, Andre
Biestmann, rechnet nicht mit einer baldigen Erholung des
Luftverkehrs. «Es wird voraussichtlich bis 2025 dauern, bis das alte
Niveau wieder erreicht wird», sagte der 54-Jährige. Als
Pandemiebeauftragter der DFS ist Biestmann für den Schutz der
bundesweit rund 5600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig. «Wir
gehören zur kritischen Infrastruktur und stellen unsere
Dienstleistung auch in der Krise bereit. Nicht zuletzt für die
Verteilung der Impfstoffe in aller Welt ist der Luftverkehr
systemrelevant.»