EMA: Johnson & Johnson beantragt Zulassung für Corona-Impfstoff

Amsterdam/Brüssel (dpa) - Nun hat auch der US-Hersteller
Johnson & Johnson die europäische Zulassung für seinen
Corona-Impfstoff beantragt. Dies teilte die EU-Arzneimittelbehörde
EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Die Behörde will das Vakzin bis
Mitte März begutachten.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte den Schritt
des Herstellers. Die EU-Kommission werde eine Zulassung gewähren,
sobald die EMA eine positive wissenschaftliche Bewertung abgegeben
habe, erklärte von der Leyen.

Es wäre dann der vierte Corona-Impfstoff mit einer bedingten
Marktzulassung für die Europäische Union. Genutzt werden können
derzeit bereits die Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna und
Astrazeneca. Doch ist der Impfstoff noch überall in der EU knapp.

Von Johnson & Johnson hat die EU-Kommission Impfdosen für 200
Millionen Menschen bestellt. Die Besonderheit: Voraussichtlich reicht
eine Dosis zur Immunisierung. Alle übrigen derzeit genutzten Vakzine
müssen zweimal gespritzt werden.

Die EMA erklärte, man werde das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter

Janssen-Cilag International N.V. in einem beschleunigten Verfahren
prüfen. Der zuständige Ausschuss könnte seine Bewertung Mitte März

abgeben.

Voraussetzung sei, dass die Daten der Firma zur Wirksamkeit,
Sicherheit und Qualität des Impfstoffs umfassend und robust seien.
Eine so kurze Prüfung sei nur möglich, weil die EMA bereits einige
Daten im sogenannten Rolling-Review-Verfahren vorab begutachtet habe.