Werner rechnet mit Zulassung von Selbsttests im März

Wie geht es mit Impfungen und Tests in Thüringen weiter?
Gesundheitsministerin Werner erwartet deutlich steigende Zahlen.

Erfurt (dpa/th) - Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner
(Linke) hofft, dass Corona-Selbsttests im März in Deutschland
zugelassen werden. Die Tests von fünf bis sechs Anbietern seien in
der engeren Wahl, sagte Werner am Dienstag nach der Kabinettssitzung
in Erfurt. Sie plädiere dafür, dass es Vorgaben für die Anwendung der

sogenannten Laientests gibt. Dazu gehöre ihre Meinung nach, dass bei
einem positiven Ergebnis zwingend ein PCR-Test folgen müsse, der ein
sichereres Ergebnis als Schnelltests auf eine Infektion mit dem
Corona-Virus liefere.

Werner sprach sich auch dafür aus, dass der Anteil der Proben, die
auf Mutationen des Corona-Virus untersucht und damit sequenziert
werden, steigen sollte. Dieser Anteil sollte sich in Richtung zehn
Prozent bewegen. «Das muss aber auch finanziert werden. Darüber
besteht Diskussionsbedarf mit dem Bund.»

Die Ministerin kündigte an, dass die Zahl der Impfungen in Thüringen
im zweiten Quartal deutlich steigt. «Bis zu 120 000 Impfungen
wöchentlich sind theoretisch möglich.» Derzeit seien die 29
Impfzentren im Freistaat wegen fehlender Impfstoffe noch nicht
ausgelastet. Bei der Impfquote habe Thüringen jedoch deutlich
aufgeholt und liege bei der Erstimpfung jetzt bei 4,0 Prozent und
damit in der Spitzengruppe der Länder.

Eine mangelnde Impfbereitschaft mit dem Vakzin des Herstellers
Astrazeneca, wie sie im Saarland beobachtet wurde, kann Werner in
Thüringen nicht erkennen. «So eine Rückmeldung habe ich nicht.» Am

vergangenen Wochenende seien viele Impftermine mit dem Impfstoff von
diesem Hersteller angeboten worden. «2300 sind genutzt worden.» Der
Wirkungsgrad von 70 Prozent sei hoch, beispielsweise bei vielen
Grippeimpfstoffen liege er nur bei 50 Prozent, sagten Fachleute.
Menschen im Alter über 65 Jahre sollen nach einer Empfehlung jedoch
nicht mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft werden.