Krankenkasse: Psychische Belastung in Brandenburg gestiegen

Potsdam (dpa/bb) - Für Berufstätige in Brandenburg ist die psychische
Belastung nach Einschätzung der Krankenkasse KKH gestiegen. Den
Berechnungen der KKH zufolge waren bei ihr versicherte Arbeitnehmer
im Jahr 2020 durchschnittlich 36,6 Tage wegen Depressionen,
chronischer Erschöpfung oder Ähnlichem krankgeschrieben - das sind
rund zwei Tage mehr als im Jahr 2019. Allerdings verzeichnet
Brandenburg im Ländervergleich noch den geringsten Anstieg:
Bundesweit betrug die Krankheitsdauer wegen psychischer Leiden sogar
43,7 Tage.

«Ob die gestiegenen Fehlzeiten unmittelbar mit der Corona-Krise
zusammenhängen, können wir an den Zahlen nicht erkennen», sagt
KKH-Wirtschaftspsychologin Antje Judick. Der Umgang mit der Pandemie,
das Gefühl von Hilflosigkeit, aber auch fehlende Kinderbetreuung, die
Pflege von Angehörigen, Vereinsamung und Existenzängste würden aber
in jedem Fall ihre Spuren bei den Menschen hinterlassen.

Die Einschätzung der KKH deckt sich auch mit Berechnungen der AOK aus
dem vergangenen Herbst. Demnach waren bei der AOK Versicherte
zwischen Januar und August 2020 im Schnitt rund drei Tage länger
wegen psychischer Belastungen krankgeschrieben als im Vorjahr.