Afrikanische Schweinepest: Landkreis Görlitz setzt auf Hilfe vom Land

Görlitz (dpa/sn) - Bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest
(ASP) will der Landkreis Görlitz nun auch auf Unterstützung aus dem
sächsischen Innenministerium setzen. «Wir brauchen Manpower beim
Zaunbau und der Suche nach toten Wildschweinen. Wir hoffen, dass uns
die Bereitschaftspolizei hilft und sind bemüht, die angrenzenden
Räume unter Kontrolle zu bringen und zu beräumen», sagte Landrat
Bernd Lange (CDU) am Montag bei einem Online-Pressegespräch. Es müsse
alles in Bewegung gesetzt werden, damit sich die Seuche nicht weiter
ausbreite.

Hintergrund des Hilferufs aus Sachsens östlichstem Landkreis mit
einer 120-Kilometer-Grenze nach Polen sind zwölf neue
Wildschwein-Funde mit der tödlichen Tierseuche. Weitere
Verdachtsfälle würden derzeit durch das Friedrich-Loeffler-Institut
untersucht. Das gefährdete Gebiet betrage jetzt 322 Quadratkilometer.
Im Osten wird es vom bereits bestehenden festen Wildschweinabwehrzaun
an der Neiße begrenzt. Die Pufferzone dehnt sich auf den gesamten
Landkreis Görlitz nördlich der A 4 auf 826 Quadratkilometer aus.

Wegen der niedrigen Temperaturen ist der Zaunbau zur ASP-Eindämmung
entlang der Bundesstraße 115 in den vergangenen Tagen zum Stocken
gekommen. Nun werden THW, Bundeswehr und Freiwillige Feuerwehren die
Arbeit wieder aufnehmen. Jäger beteiligen sich an der Fallwildsuche.

Insgesamt sind in Sachsen bislang 31 positive Fälle verzeichnet
worden, darunter der Indexfall, der am 31. Oktober 2020 festgestellt
worden war, sowie 29 positive Fälle aus der Fallwildsuche und ein
positiver Fall im Rahmen der Entnahme.