Kramp-Karrenbauer: Corona-Hilfe, «wo uns das möglich ist»

München (dpa) - Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer
hat die Bedeutung der Bundeswehr im Kampf gegen die Corona-Pandemie
hervorgehoben. Die Bundeswehr helfe im Gesundheitswesen, sei aber
auch an der wissenschaftlichen Forschung maßgeblich beteiligt, sagte
die Ministerin am Montag bei einem Besuch am Institut für
Mikrobiologie der Bundeswehr in München.

Die Erkenntnisse - etwa derzeit über die Virus-Mutationen - seien
wichtig als eine Grundlage für politische Entscheidungen über weitere
Maßnahmen. «Alle die wichtigen Erkenntnisse, die wir im Zusammenhang
mit Corona in Deutschland im letzten Jahr erfahren haben, sind hier
mit erforscht worden.»

Die CDU-Politikerin hob die Rolle der Krankenhäuser der Bundeswehr
bei der zivilen Gesundheitsversorgung hervor. «80 Prozent der
Patientinnen und Patienten kommen aus dem zivilen Bereich.» Die
Krankenhäuser bildeten «ein ganz wichtiges Rückgrat» bei der
Versorgung von Patienten, nicht nur, aber derzeit besonders im
Bereich Corona. Das gelte auch international, sagte die Ministerin
unter Verweis auf die in Portugal eingesetzten Helfer der Bundeswehr.

«Wir sind natürlich vor allem konzentriert auf Deutschland. Aber
dort, wo wir international um Hilfe gebeten werden, wie das jetzt in
Portugal der Fall ist, das ist ein besonders herausragendes Beispiel.
Wo uns das möglich ist - sowohl mit Menschen als auch mit Material -
da wollen wir helfen.»

Im Inland, wo derzeit rund 18 400 Bundeswehrangehörige unter anderem
bei der Nachverfolgung von Infektionsketten, bei Teststationen und
Impfzentren eingesetzt sind, gebe es weiter Nachfrage. Würden
Amtshilfeanträge nicht mehr gestellt, sei das kein schlechtes
Zeichen. Es bedeute vielmehr, dass es genügend andere Kräfte gebe.

Derzeit wird an dem Institut unter anderem an Mutationen geforscht.
Nach Angaben von Institutsleiter Roman Wölfel wurde hier die
bundesweit erste Zellkultur der britischen Mutante angezüchtet, um
damit weitere Forschung zu ermöglichen. An dem Institut war auch vor
gut einem Jahr der bundesweit erste Coronafall nachgewiesen worden.