Wiegand will zunächst nichts mehr zu Impfaffäre sagen

Halle (dpa/sa) - Nach tagelanger Kritik an vorgezogenen Impfungen von
Kommunalpolitikern in Halle will Oberbürgermeister Bernd Wiegand
(parteilos) sich zunächst nicht mehr zu den Vorgängen äußern. Das

kündigte ein Sprecher der Stadt in der täglichen Pressekonferenz
Wiegands am Montag an. Grund seien offene Fragen des Stadtrats, die
zunächst beantwortet werden sollten. Das solle bis zu einer
Stadtratssitzung am Mittwoch geschehen, sagte der Sprecher.
Zahlreiche Fragen von Journalisten ließ Wiegand unbeantwortet.

Am 6. Februar hatte der Oberbürgermeister eingeräumt, dass er selbst
und mehrere Stadträte bereits eine Corona-Impfung bekommen hatten,
obwohl sie gemäß der in der Bundesimpfverordnung festgelegten
Reihenfolge noch nicht dran waren. Später räumte Wiegand ein, dass
auch Angehörige des Katastrophenschutzstabes geimpft worden seien.

Die zu früh Geimpften sollen übrig gebliebene Impfdosen bekommen
haben, die laut Wiegand mit einem «Zufallsgenerator» unter
verschiedenen Ersatzkandidaten verlost worden seien. An dieser
Darstellung gibt es allerdings Zweifel, unter anderem weil ein
Stadtrat der «Mitteldeutschen Zeitung» sagte, er habe drei Mal einen
Anruf mit einem Impfangebot bekommen, bevor er zugesagt habe.