Arbeitsantritt für Pendler im Gesundheitszentrum Görlitz problemlos

Görlitz (dpa/sn) - Die tschechischen Mitarbeiter des Verbundes
Gesundheitszentrum im Landkreis Görlitz haben am Montag trotz
Grenzkontrollen ihre Arbeit ohne Probleme antreten können. «Unser
Mitarbeiter haben einen Passierschein. Denn ohne die Sonderregelung
für das medizinische Personal aus Tschechien wären unsere
Krankenhäuser nicht mehr leistungsfähig», sagte Firmensprecherin
Jana-Cordelia Petzold auf Anfrage. Von den 1500 Mitarbeitern kommen
etwa 20 Prozent aus dem Ausland, davon der größte Teil aus dem
Nachbarland Tschechien. Zum Verbund gehören unter anderem das
Krankenhaus Weißwasser und das Klinikum Oberlausitzer Bergland.

Petzold zufolge nutzt das medizinische Personal seit Beginn der
Corona-Pandemie den Nachweis einer systemrelevanten Tätigkeit zum
Passieren der Grenze. Den Mitarbeitern würden kostenlose Schnelltests
angeboten. Sollten sich Pendler aus Polen und Tschechien entscheiden,
auf deutscher Seite Quartier zu beziehen, unterstütze der Verbund
auch das. Ohnehin gibt Sachsen Pendlern einen Zuschuss von 40 Euro
pro Übernachtung, wenn sie an ihrer Arbeitsstätte bleiben. Für
Ehepartner und Kinder werden 20 Euro gezahlt.

Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Zittau waren
im Herbst 2020 bei deutschen Betrieben in den Landkreisen Bautzen und
Görlitz 1324 Arbeitnehmer aus Tschechien und 5820 aus Polen erfasst.
Im Bereich der IHK Dresden waren es insgesamt etwa 19 000 Pendler.
Laut Statistik arbeiten 27 Prozent der tschechischen Pendler im
Verarbeitenden Gewerbe, die Bereiche Verkehr und Bau spielen dagegen
eine geringere Rolle. Etwa 22 Prozent der Pendler sind in der
Tourismuswirtschaft tätig, der Rest verteilt sich auf den Bereich
Medizin und Pflege sowie in geringerem Umfang auf den Einzelhandel.