Paris will an Grenze zu Deutschland keine «bösen Überraschungen»

Paris (dpa) - Angesichts verschärfter Kontrollen Deutschlands an
seinen Grenzen im Süden und Südosten dringt Frankreich auf
Absprachen. Europa-Staatssekretär Clément Beaune kündigte an, er
werde am Montag mit den Regierungschefs der drei benachbarten
Bundesländer Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg
sprechen, damit es keine «bösen Überraschungen» an der gemeinsamen

Grenze mit Deutschland gebe.

«Wir machen alles im Gespräch», sagte Beaune, der als Vertrauter von

Staatschef Emmanuel Macron gilt. Eine komplette Schließung der
deutsch-französischen Grenze solle verhindert werden. So müsse es
möglichst weitgehende Ausnahmen für Grenzpendler geben. Auch der
Straßengüterverkehr müsse weiterlaufen.

An den Grenzen Deutschlands zu Tschechien und zum österreichischen
Bundesland Tirol gelten seit Sonntag schärfere Einreiseregeln. Aus
Angst vor den dort verbreiteten ansteckenderen Varianten des
Coronavirus wird an den Grenzübergängen streng kontrolliert. «Das ist

eine harte Entscheidung», kommentiert Beaune die verschärften
Grenzkontrollen Deutschlands.

Die Regierung in Paris hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, es
gebe im grenznahen ostfranzösischen Département Moselle
vergleichsweise viele Fälle, die auf die brasilianische und
südafrikanische Virus-Variante zurückgehen.