Spediteure warnen vor Grenzstaus und gestörten Lieferketten

Berlin (dpa) - Angesichts von Kontrollen an den Grenzen zu Österreich
und Tschechien warnen Spediteure vor Folgen für die Wirtschaft.
Beschäftigte im Transportsektor müssten ihre Einreise selbst bei
Transit-Fahrten anmelden und einen zertifizierten Corona-Negativtest
vorweisen, teilte der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) am
Montag in Berlin mit. Durch diese neuen Hürden drohten erneut
Grenzstaus, weiträumige Umfahrungen und gestörte Lieferketten.

Die EU-Mitgliedstaaten müssten auf die dynamische Pandemieentwicklung
entschieden reagieren, aber als Gemeinschaft. «Wir dürfen jetzt nicht
wieder zu einer einzelstaatlichen Politik geschlossener Grenzen wie
im März 2020 zurückkehren», mahnte DSLV-Präsident Axel Plaß.

Die Arbeit der Spediteure werde durch das nicht harmonisierte
Einreiserecht zahlreicher EU-Staaten erheblich erschwert.
«Speditionshäuser werden bedarfsgerechte Lieferzusagen unter diesen
Voraussetzungen nicht mehr einhalten können.»

An den Grenzen zu Tschechien und zum österreichischen Bundesland
Tirol gelten seit Sonntag schärfere Einreiseregeln. Aus Angst vor den
dort verbreiteten, ansteckenderen Varianten des Coronavirus wird an
den entsprechenden Grenzübergängen in Bayern und Sachsen streng
kontrolliert. Zwar dürfen Berufspendler mit wichtigen Aufgaben in
systemrelevanten Branchen nun doch nach Deutschland einreisen. Die
Autoindustrie fürchtet trotzdem, dass Werke stillstehen könnten.