Wirt tarnt illegale Faschingsparty als Werbefilm-Dreh

Einige Menschen haben am Wochenende Ärger mit der Polizei bekommen,
weil sie sich zu privaten Feiern trafen und damit gegen die
Corona-Auflagen verstießen. Eines der größten illegalen Treffen fand

am oberbayerischen Walchensee statt, wo die Polizei rund 60 Personen
antraf.

München (dpa/lby) - Die Polizei hat am Wochenende in Bayern mehrere
illegale Partys und Veranstaltungen aufgelöst. Teils erhielten die
Beamten sehr kreative Ausreden der Veranstalter. So etwa in
Traitsching in der Oberpfalz, wo ein Wirt der Polizei eine
Faschingsparty als Werbefilm-Dreh verkaufen wollte.

Zehn Menschen aus verschiedenen Haushalten hätten sich in seiner
Gaststätte in Traitsching (Landkreis Cham) zum Feiern getroffen,
teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Party vom Samstagabend
übertrugen sie per Livestream im Internet. Dem Wirt zufolge handelte
es sich dabei um einen Werbefilm für seine Gaststätte. Eine
Genehmigung hierfür lag laut Polizei allerdings nicht vor. Der Mann
und seine Gäste wurden angezeigt.

Besuch von der Polizei bekamen auch drei Paare in einem Hotel im
Bayerischen Wald. Bei der Kontrolle einer Chalet-Anlage in Bodenmais
(Landkreis Regen) hatten die Beamten nach eigener Aussage erhebliche
Zweifel am beruflichen Aufenthalt der Gäste. Die Beamten gingen mit
Blick auf den Valentinstag von einem privaten Hintergrund aus, teilte
die Polizei mit. Sie hatte demnach telefonisch einen Hinweis auf die
Hotelgäste erhalten.

Die drei Paare stammen aus München, Wiesbaden und Rosenheim. Sie
müssen ein Bußgeld zahlen. Der Betreiber der Anlage erhielt eine
Anzeige wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Angesichts
der Corona-Krise sind private Urlaubsreisen zurzeit verboten.

In Jachenau im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
trafen sich rund 60 Mitglieder eines Clubs von Eisschwimmern. Sie
hatten sich am Walchensee versammelt. Ein Autofahrer, der das Treffen
beobachtete, verständigte die Polizei. Die Veranstaltung sei danach
aufgelöst worden, berichtete ein Polizeisprecher. Mehrere Dutzend
Menschen erhielten Anzeigen.

Ebenfalls nach einem Zeugenhinweis überprüfte die Polizei einen
Friseurladen in Burghausen, in dem laut des Mitteilers verbotene
Dienstleistungen durchgeführt werden sollten. Frisch geschnittene
Haare, die im Laden auf dem Boden lagen, bestätigten den Verdacht.
Insgesamt vier Personen aus drei verschiedenen Haushalten wurden
angetroffen, überprüft und angezeigt.

In Weidenberg in Oberfranken nutzte eine 15-jährige die Abwesenheit
ihrer Eltern, um eine Hausparty abzuhalten. Die Polizei traf zwölf
Gäste im Alter von 14 bis 21 Jahren an. Bei einem der Partygäste
fanden die Beamten eine geringe Menge einer Marihuana-Tabakmischung.