Land legt Details für Teststrategie für Lehrer und Erzieher fest

Damit Schulen und Kitas nicht nur geöffnet werden, sondern auch
geöffnet bleiben können, will das Land deutlich mehr Corona-Tests
anbieten. Dafür liegen nun Einzelheiten auf dem Tisch.

Stuttgart (dpa/lsw) - Mehr als 260 000 Beschäftigte in Schulen, Kitas
und anderen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sollen sich künftig
zweimal pro Woche auf das Coronavirus testen lassen können. Das Land
plant dafür bis zu den Osterferien Ende März Kosten von gut 50
Millionen Euro ein, wie aus einer Vorlage für die nächste Sitzung des
Kabinetts hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der
Antigen-Schnelltest ist freiwillig und soll in Arztpraxen oder
Apotheken erfolgen. Zudem sollen Kommunen die Möglichkeit bekommen,
mit Testkits aus der Notreserve des Landes eigene Testangebote für
Schulen und Kitas einzurichten.

Eine Sprecherin des Sozialministeriums bestätigte die entsprechende
Beschlussvorlage. Sozialminister Manne Lucha (Grüne) und
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatten sich kürzlich darauf
geeinigt, die Testangebote für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen
und Erzieher sowie weitere Beschäftigte im Bildungs- und
Betreuungsbereich auf zwei pro Woche auszuweiten. Nach bisherigen
Plänen hätte jeder Beschäftigte bis zum Ende der Osterferien nur drei

Tests bekommen.

Die erweiterte Teststrategie soll die angestrebte Öffnung von Schulen
und Kitas flankieren, wie es in der Vorlage heißt. Das Land will vom
22. Februar an zunächst Kitas und Grundschulen schrittweise öffnen.

Die Opposition warf der Regierung vor, zu langsam in die Gänge
gekommen zu sein. Die nun vorgelegte Strategie komme viel zu spät,
sei aber trotzdem richtig, sagte FDP-Landtagfraktionschef Hans-Ulrich
Rülke. «So etwas brauchen wir aber auch für weitere Bereiche, damit
wir auch Handel, Gastronomie und Kultur wiedereröffnen können»,
forderte er. Von «Schleichfahrt» und «Schneckentempo» sprach die SP
D.
«Wir erwarten vom Personal in Kitas und Schulen erheblichste
Anstrengungen in dieser Pandemie. Aber das Sozialministerium kommt
nicht in den Krisenmodus, der jetzt gefragt wäre», kritisierte
SPD-Finanzexperte Peter Hofelich.

Die Kostenschätzung für die Tests beruht laut Vorlage auf der
Annahme, dass die Hälfte der landesweit rund 262 000 Berechtigten das
Angebot wahrnimmt. Wer im Schnellverfahren positiv getestet wird,
darf seine Schule oder Kita nicht mehr betreten und muss sich an die
Vorgaben aus den entsprechenden Corona-Verordnungen halten. Zudem
muss das Ergebnis per genauerem PCR-Test bestätigt werden.

Das bisherige Angebot mit drei Tests bis nach den Osterferien
entfällt mit der neuen Strategie. Es werde zudem zu prüfen sein, in
welchen Bereichen sich Selbst-Schnelltests sinnvoll einsetzen ließen,
heißt es weiter in der Vorlage - allerdings erst, wenn diese Tests in
ausreichender Qualität verfügbar seien.